Machen uns nach der Einnahme eines weiteren Goldfrühstücks auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Kläre den Sohn darüber auf, dass es nur eine mäßig gute Idee ist, die Urlaubskasse ins Hütchenspielen zu investieren, in der Hoffnung diese zu vermehren. Sieht er nicht ganz ein, da ein zufällig vorbeikommender Passant, der erstaunlicherweise dem Hütchenspieler ähnelt wie ein eineiiger Zwilling, mehrmals hintereinander 50 Euro auf das richtige Hütchen setzt.
Stehen danach mehrere Stunden am Eiffelturm an, da nur ein einziger der vier Fahrstühle funktioniert. Oben gelangt die Tochter zu der Erkenntnis, dass der Turm von weitem eigentlich doch schöner aussieht. Erstehen aber trotzdem später hochwertige Eiffelturm-Schlüsselanhänger für 50 Cent das Stück und verdrängen dabei unschöne Gedanken an asiatische Kinderarbeit, um bei der Rückkehr die Freundinnen in der Schule und im Hort mit Mitbringseln versorgen zu können.
Beobachte abends im Hostel mit Verwunderung eine Gruppe junger Low-Budget-Traveller, die ihren Freitagabend in Paris mit dem Kleben von Collagen verbringen. Stelle danach fest, dass das Werfen von zwei Kniffeln hintereinander durch eine Mitspielerin keinerlei eigene freudige Emotion hervorruft Dreckswürfel!
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)