Cassis 2022 – Tag 12 (20.07.): Türlich, türlich! (Teil 2)

Teil 1


In zwei Tagen endet unser Urlaub. Es ist an der Zeit, uns um Mitbringsel zu kümmern. Schließlich heißt es nicht umsonst: “Urlaubsgeschenke erhalten die Freundschaft.” Außerdem erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit, dass deine Eltern ihr Geld später dir vererben und nicht ans örtliche Tierheim spenden.

Als erstes gehen wir in einen Laden, in dem es Gebäck und Kekse aus der Provence gibt. Gebäck ist immer gut. Das besteht aus viel Fett und Zucker. Da legt der Körper nach dem Verzehr den Turbo bei der Glückshormonproduktion ein. Wer würde sich nicht über ein Päckchen Kekse als Urlaubsmitbringsel freuen? Menschen mit Glutenunverträglichkeit. Aber darunter leidet in unseren Familien glücklicherweise niemand.

Wer sich auch nicht freut, ist die Urlaubskasse. Ein Paket Kekse kostet 25 Euro. Und wir reden hier nicht von einem Schrankkoffer voller Gebäck, sondern von einer 500-Gramm-Packung. Schon der Gedanke an den Preis ist ein schwerer Schlag für die Glückshormonproduktion. Um die wieder anzukurbeln, müsstest du eigentlich die Kekse essen, die dir aber zu teuer sind, was dich noch unglücklicher macht. Es ist ein Teufelskreis.

Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Feinkostgeschäft. Davor steht – wie jeden Tag – ein Mann und bietet Probierhäppchen an. Was er genau auf seinem Tablett hat, weiß ich nicht. Ich bin immer schnell an ihm vorbeigehuscht, weil ich Angst hatte, dass er mich ansprechen könnte.

Der Mann trägt eine schwarze Schürze aus dickem Stoff, in die mit goldenem Faden der Name und das Logo des Geschäfts gestickt ist. Ein sicheres Zeichen, dass das Angebot dort sehr hochpreisig ist. Oder haben Sie in einem 1-Euro-Shop schon mal Verkäufer*innen gesehen, die mit Gold bestickte Schürzen tragen? Genau.

Das Schaufenster des Feinkostladens ist sehr edel dekoriert. Ein weiteres Indiz dafür, dass wir dort keine Mitbringsel in unserer Preiskategorie finden. Gegen die Produkte dort, sind die 25-Euro-Kekse billiger Tand.

Stattdessen gehen wir in einen Seifenladen. Seife zu verschenken ist natürlich etwas grenzwertig. Das kann leicht missverstanden werden. (Oder genau richtig.)

Die Seifen sind in großen Stücken sehr verkaufsanregend angerichtet. Sie riechen nach Erdbeere, Himbeere, Apfel, Pfirsich, Mango, Joghurt, Zimt, Vanille und vielem mehr. Bei meinem Friseurbesuch hatte ich geschrieben, dass ich kein Freund von nach Obst duftenden Shampoos bin. Hier riecht das aber alles sehr lecker. Vor allem die Zitronenseife. Die sieht auch aus wie eine Zitrone. Ein Grund mehr, gleich drei Stück davon in unseren Korb zu packen.

Damit uns die Mitbringsel-Optionen nicht ausgehen, hatte ich beim Betreten des Ladens beschlossen, nicht auf die Preise zu schauen. Das war ein ziemlich cleverer Move. So kommt mir das alles total billig vor. (Fast schon geschenkt.) Um diese Illusion nicht zu zerstören, lasse ich meine Frau alleine zur Kasse gehen.

Zum Schluss holen wir uns in einem klassischen Souvenirgeschäft noch einen Kühlschrankmagneten mit einem Bild von Cassis. Das machen wir schon seit Jahren im Urlaub. Also, wir holen uns nicht überall einen Kühlschrankmagneten mit einem Bild von Cassis, sondern mit einem Motiv von dem jeweiligen Urlaubsort. Dies zur Erläuterung, falls Sie das falsch verstanden haben. (Reißen Sie sich bitte zusammen und konzentrieren Sie sich. Es sind nur noch drei Beiträge, die sie lesen müssen!)

Unser Kühlschrank wimmelt inzwischen nur so von Magneten. Eigentlich haben wir gar nicht so viele Sachen, die wir aufhängen können. Schließlich gehen die Tochter und der Sohn schon lange nicht mehr in die Kita. Deswegen bringen sie auch nicht mehr täglich selbstgemalte Bilder vom Umfang des Berliner Telefonbuchs mit. (Falls Sie sich fragen, was ein Telefonbuch ist, sind Sie nach 2004 geboren. Aber dann lesen Sie das hier ohnehin nicht. Oder Sie haben nie ein Telefon besessen, weil Sie Amish sind. Dann lesen Sie das hier aber ebenfalls nicht.)

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Die Würfel sind uns beim Kniffeln heute nicht gewogen. Mir reichen bescheidene 229 Punkte, um Erster zu werden. Schon mein sechster Tagessieg. Damit habe ich 50 Prozent aller Spiele gewonnen. Aber das nur am Rande. Sie sollen nicht den Eindruck bekommen, dass ich mich mit meinen Kniffelerfolgen brüste, weil ich sonst nichts zum Brüsten habe. Das stimmt aber nicht. Ich kann auch einen recht leckeren Käsekuchen backen.


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2 Kommentare zu “Cassis 2022 – Tag 12 (20.07.): Türlich, türlich! (Teil 2)

  1. Ich fürchte „Schweiß, Schweiß Baby“ hat sich in meinem Kopf festgesetzt. Eventuell auf immer.

    Dennoch vielen Dank für die Urlaubserlebnisse – ich lese allen Gefahren trotzend doch gern (und umsonst!) mit!

    *schwitzend geschrieben*

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