Kizz-Kolumne: Darf man seine Kinder anlügen?

In der Zeitschrift ‘Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit’ darf ich unter der Rubrik ‘Das sagt Papa’ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‘KIZZ – 2/2017’.

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Der berühmte Philosoph Immanuel Kant lehnte die Lüge kategorisch ab, denn jede noch so kleine Verletzung der Wahrhaftigkeit würde die Menschheit im Allgemeinen schädigen. Auf dem hohen Ross des Moralapostels mag dies gut klingen, im Alltag mit Kindern hilft es nur bedingt weiter.

Hohes Ross (ohne Moralapostel)

Hohes Ross (ohne Moralapostel)

Denn, machen wir uns nichts vor, die Lüge ist ein unerlässlicher Erziehungshelfer. Sie erspart Nerven aufreibende Diskussionen mit dem Nachwuchs und sorgt dafür, dass Kinder sich gesund ernähren („In der Schokolade ist Alkohol. Die ist leider nur für Mama und Papa.“), nicht zu lange vor der Glotze sitzen („Der Fernseher muss sich jetzt ausruhen, sonst geht er kaputt.“) oder zu jeder Jahreszeit die passende Kleidung tragen („Spiderman zieht im Winter auch Schal und Mütze an.“). Der flexible Umgang mit der Wahrheit dient aber nicht nur dem Wohle des Kindes, sondern auch der Eltern („Ich würde dir gerne zum 243. Mal Conni vorlesen, aber der Hund hat das Buch gefressen.“).

Ohnehin sollten wir die Lüge nicht als moralisch verwerflich verteufeln. Sofern sie nicht dazu dient, um boshafte Unwahrheiten über andere zu verbreiten, ermöglicht sie überhaupt erst ein friedvolles Miteinander („Nein, Schatz, du siehst in dem Kleid nicht fett aus.“). Nicht umsonst lautet eine chinesische Redensart: „Wer lügt, ist nett.“ Daher sollte Kindern frühzeitig das wohldosierte Lügen beigebracht werden. Schließlich wollen wir doch alle, dass unsere Kinder nette Menschen werden.

Es ist übrigens nicht verwunderlich, dass Kant die Bedeutung der Lüge in der Erziehung nicht erkannte. Er hatte keine Kinder.

scoyo-Kolumne: Niemand hat die Absicht, Schulmaterial zu kaufen

Auch im Urlaub darf man seine Pflichten als Eltern-Ratgeber nicht vernachlässigen: Verzagen Sie nicht, wenn Ihre Kinder demnächst mit einer Tapetenrolle nach Hause kommen, auf der die von Ihnen zu besorgenden Schulmaterialien aufgelistet sind. Lesen Sie einfach meine neue Kolumne im ELTERN! Magazin von scoyo und lernen Sie warum Sie Schulmaterialien Jahre im Voraus kaufen müssen, warum es sich lohnt, eine Lagerhalle anzumieten und wie Sie sogar Geld mit Schulmaterialien verdienen können.

Viel Spaß beim Lesen!

Scoyo-Kolumne: Niemand hat die Absicht, Schulmaterialien zu kaufen

Kizz-Kolumne: Darf man die Freunde seiner Kinder doof finden?

In der Zeitschrift ‘Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit’ darf ich unter der Rubrik ‘Das sagt Papa’ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‘KIZZ – 1/2017’.

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Als Eltern kennen Sie folgende Situation: Ihr Kind hat einen Freund oder eine Freundin zum Spielen eingeladen und der kleine Gast ist laut, macht Schmutz, gibt besserwisserische Antworten und legt ein Benehmen an den Tag, das gewaltbereite Hooligans wie unschuldige Konfirmanden wirken lässt. Um es höflich auszudrücken: Sie finden das Besuchskind wenig liebenswert. (In einer solchen Konstellation ist das eigene Kind meistens ebenfalls nicht besonders liebenswert.) Somit bejahen Sie die Frage, ob man die Freunde seiner Kinder doof finden darf, wahrscheinlich mit einem wackeldackelartigen Nicken.

Kinder - Man kann sie nicht alle mögen. (Symbolbild)

Kinder – Man kann sie nicht alle mögen. (Symbolbild)

Nun ist es aber sozial nicht sonderlich akzeptiert, Kinder doof zu finden. Zumindest sollten Sie das nicht öffentlich sagen. Sarah Kuttner hat das vor ein paar Jahren mal gemacht. Dass sie psychisch gestört sei, gehörte noch zu den netteren Dingen, die sie sich daraufhin anhören durfte.

Es ist auch nicht ganz fair, Kinder aufgrund ihres Betragens nicht zu mögen, denn das ist ja in erster Linie das Ergebnis der Erziehung durch die Eltern. Vielleicht ist der Vater ja Waffenlobbyist und die Mutter seit vielen Jahren Kreisvorsitzende der FDP. Da verwundert es dann nicht, wenn das Kind sozialpathologische Verhaltensweisen an den Tag legt.

Entspannen Sie sich einfach, was die Spielkumpanen Ihrer Kinder angeht. Sandkastenfreundschaften halten in der Regel nicht lange. Da ist es unnötig, sich über irgendwelche ungezogenen Blagen aufzuregen. Spätestens in der Schule wird Ihr Kind neue Freunde haben. Dann können Sie die doof finden. Oder noch besser: deren Eltern.

scoyo-Kolumne: Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen. Auch in den Sommerferien

Ihre Kinder denken, Sie können sich in den Sommerferien auf die faule Haut legen und die schulfreie Zeit mit Rumgammeln und Nichtstun vertrödeln? In diesen neoliberalen Zeiten, in denen die Kinder auf dem globalisierten Arbeitsmarkt mit asiatischen High-Potentials, die von überehrgeizigen Tiger-Moms gedrillt wurden, konkurrieren müssen, wäre dies geradezu fahrlässig. Lesen Sie daher in meiner neuen Kolumne im ELTERN! Magazin von scoyo, wie Sie die Ferien optimal nutzen können, damit Ihre Kinder wichtige Kompetenzen erlernen, durch die sie später eine steile Karriere im gehobenen Management hinlegen können. Nach dem Motto: Mit der Arschbombe in den Chefsessel!

Viel Spaß beim Lesen!

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen. Auch in den Sommerferien

 

 

 

Die Angst der Eltern vor dem Pausenbrot

Für Schulkinder gehört das Pausenbrot zu den wichtigsten Mahlzeiten des Tages. Während des herausfordernden Schultages treibt es den Blutzuckerspiegel in die Höhe, damit das schulkindliche Gehirn zu Spitzenleistungen fähig ist. So kann sich das Kind im Unterricht konzentrieren, den Lernstoff schwammgleich aufsaugen und dann 40 bis 50 Jahre später den Chemie-Nobelpreis entgegennehmen.

Das einzige Problem: Kinder essen ihre Pausenstullen nicht. Egal, mit was Sie das Brot belegen, und egal, wie inständig Sie Ihr Kind anflehen, davon zu essen, die Stulle wird täglich nahezu unberührt wieder nach Hause gebracht.

Niemand hat die Absicht, ein Pausenbrot zu essen

Niemand hat die Absicht, ein Pausenbrot zu essen

Sicherlich, es gibt Eltern, die Ihnen weismachen wollen, ihre Kinder verzehrten ihre Pausenbrote immer komplett und mit großem Genuss. („Lisa-Marie liebt ihr Chia-Samen-Dinkelbrot mit veganem Käse.“) Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern. Das ist eine dreiste Lüge! (Die gleichen Kinder gehen übrigens abends ohne zu murren ins Bett, üben freiwillig ihr Instrument und lesen lieber, als stundenlang im Internet zu surfen.) Es ist nun mal ein Naturgesetz, das schon immer Bestand hat: Kinder essen keine Pausenbrote. So ist es in der Bibel zwar nicht überliefert, aber es gilt dennoch als gesicherter historischer Fakt, dass der kleine Jesus während seines Tora-Unterrichts seine liebevoll von Maria zubereiteten Mazzen verschmäht hat.

Unsere Kinder gehen inzwischen in die 8. und 5. Klasse und wir können auf eine langjährige Pausenbrotgeschichte zurückblicken. Gerne möchte ich einige Tipps mit Ihnen teilen, wie Sie nicht länger Angst vor der nachmittäglichen Kontrolle der Brotdose haben müssen, sondern wie das Pausenbrot sogar zu Ihrem Freund wird.

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