Der letzte ‘Das Bloggen der Anderen’-Beitrag liegt schon viel zu lange zurück und deswegen gibt es diesmal eine ganz lange Liste mit Leseempfehlungen. Mit alten Texten, neuen Beiträgen, aber auf jeden Fall lesenwerten Artikeln. Viel Spaß!
- Meine eigenen handwerklichen und DIY-Fähigkeiten bewegen sich ungefähr auf dem Niveau eines fünfjährigen Kindes. Und zwar eines ungeschickten und sehr tollpatschigen fünfjährigen Kindes. Anscheinend ist ‘Andrea Harmonika’ eine Schwester im Geiste. Sie gibt aber in ihrem Artikel ‘Idiotensicheres DIY für Idioten’ sehr nützliche Anregungen, wie auch DIY-Legastheniker wie ich glänzen können.
- Wahrscheinlich alle Eltern kennen das Phänomen, dass man sich hehre Ziele im Umgang mit seinen Kindern setzt, aber dann doch an den Alltagsrealitäten scheitert. Beispielsweise wenn der Nachwuchs morgens entspannt und ohne Theater für den Kindergarten oder die Schule fertig gemacht werden soll. Die ‘Grossen Köpfe’ haben dazu die Blogparade ‘Geschichten vom Scheitern’ veranstaltet und es gibt dort sehr viele Mut machende Geschichten nachzulesen, denn auch andere Eltern scheitern quasi täglich. Zum Beispiel gibt es auf ‘Nieselpriem’ einen sehr tiefgründigen Text über das Scheitern, das eigentlich kein Scheitern, sondern das Leben ist (zugegebenermaßen eine sehr spitze Zusammenfassung von Rikes sehr viel eloquenteren Ausführungen).
- Rike Drust plädiert für mehr Toleranz zwischen Eltern: ‘Lästermännchen strafversetzt!’ Am besten speichert man den Artikel als Bookmark und verschickt den Link bei jedem aufkommenden Eltern-Blogger-War.
- Vor ein paar Wochen gab es in Frankfurt/M. eine Plakatkampagne, in der Eltern aufgefordert werden, nicht ständig in ihr Smarthpone zu glotzen, sondern lieber mit ihren Kindern zu sprechen. Sonja hat auf ‘Mama notes’ dazu eine sehr schöne Replik geschrieben, warum Eltern sich nicht rechtfertigen müssen, wenn sie auf ihr Handy starren.
- Allen Fans des ‘Bullshit-Bingos’ in unterschiedlichen Varianten sei ein Besuch bei ‘Eine ganz normale Mama’ ans Herz gelegt. Es geht um das Thema ‘Jeden Morgen dasselbe Theater’. ‘Kannst du nicht stillstehen, wenn ich dir die Jacke anziehe?’, ‘Zähneputzen nicht vergessen’ und ‘Geht es nicht einmal einen Morgen ohne Theater?’ kann man wahrscheinlich regelmäßig morgens in Haushalten mit kleinen Kindern hören. Und natürlich ‘Ich zähle bis drei!’. Und ‘Zweieinhalb’.
- Auf ‘Modeste’ gibt es einen großartigen Artikel über kindliche Phantasien und die Metamorphosen, die nicht nur das Kind sondern auch die Eltern durchmachen müssen, wenn man sich in Fische, Seepferdchen, Rotkäppchen, Seppls und andere Gestalten verwandeln muss. Und zwar ununterbrochen. Immerzu. Tagein, tagaus.
- Wer sich über das Thema ‘Verantwortungsvolle Medienerziehung’ informieren will, findet dazu einen sehr guten Artikel bei ‘Berlinmittemom’. Sie beschreibt ausführlich, wie Eltern ihren Kindern auch im Umgang mit Medien verbindliche Regeln aufstellen können, so dass sich der Nachwuchs – hoffentlich – zu verantwortungsvollen Mediennutzern entwickelt.
- Auf ‘Gewünschtestes Wunschkind’ gibt es einen sehr informativen Artikel darüber, wie Kinder an bestimmte Abläufe und Rituale gewöhnt werden können, um das Ein- und Durchschlafen einfacher zu gestalten. Für alle Eltern interessant, die nicht auf Bücher à la ‘Jedes Kind kann schlafen lernen’ zurückgreifen möchten.
- ‘Lucie Marshall’ berichtet über ein großes Ereignis, das für alle Kinder – und auch für die Eltern – von größter Bedeutung ist (die Wichtigkeit ist irgendwo zwischen Mondlandung und der Erfindung des Penicillins angesiedelt): der erste Übernachtungsbesuch.
- Nur weil man selbst Kinder hat, muss man andere Kinder nicht zwangsläufig toll finden (gerade wenn man Kinder hat, findet man häufig andere Kinder sogar ausgesprochen doof). Blöd nur, wenn gute Freunde ein ‘Arschloch-Kind’ haben. Darüber schreibt Liz auf ‘kiddo. the.kid’. Und Katja berichtet auf ‘Grummelmama’ davon, dass es manchmal Phasen gibt, in denen man auch mal die eigenen Kinder nicht wirklich leiden kann.
- Die wunderbare Mara hat auf ‘Das zweite Kind sind Zwillinge’ eine sehr lustige Liste mit den ’12 häufigsten Sätzen unseres Haushalts’ veröffentlicht (“Das habe ich vergessen.”, “Das ist ungerecht.”, “Das kann doch mal passieren.” usw.). Und damit hat sie einen waren Boom auf anderen Blogs ausgelöst, die ähnliche Listen zusammengestellt haben (z.B. auf ‘Essential Unfairness’, ‘bleibCOOLmami’, ‘Mama notes’ und vielen anderen).
- Auf ‘Edition F’ schreibt Marcel darüber, wie es ist ein Exot zu sein, weil er zwei Mal ein Jahr Elternzeit gemacht hat. Dafür bekommt er mehr Anerkennung als Mütter, obwohl die in dieser Zeit das gleiche leisten. Und trotzdem versuchen viele Väter, das Thema ‘Mann bleibt zu Hause’ tunlichst zu vermeiden. Auch wenn die Überschrift etwas unglücklich ist und den Tenor des Artikels nur unzureichend widergibt („Frauen sollten den Vätern mehr zutrauen“), ist der Text sehr lesenswert.
- ‘Mama Mia’ schreibt über Konsequenz in der Kindererziehung. Und warum die bei Kinderlosen so viel einfacher ist. Und vielleicht gar nicht immer und andauernd nötig ist, weil ein liebevoller Umgang und gegenseitiger Respekt viel wichtiger sind.
- Zum Abschluss noch eine Leseempfehlung für alle Twitterer: Christine hat auf ‘Mama arbeitet’ eine neue Folge ihrer famosen Serie ‘Twitterer im Interview’ veröffentlicht. In dieser Reihe stellt sie bekannte Twitterer vor, indem sie diese anhand einer geradezu detektivischen Exegese derer Tweets porträtiert und ihnen ein paar zusätzliche Fragen stellt. Es ist immer eine große Freude, diese Beiträge zu lesen, denn sie zeugen von echtem Interesse und großem Respekt gegenüber den Menschen, die hinter den Twitter-Accounts stecken. Diesmal geht es um Tomster (@namenlos4) und um Dandyliving (@dandyliving).
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)
Danke und liebste Grüße von der Idioten-DIY-Schwester im Geiste.
Wenn du nach Berlin kommst, bastel ich dir einen Mett-Blumenstrauß. Oder ich male dir ein Bild mit einem Käsekuchen. Oder ich backe den Käsekuchen.
Was für eine wunderbare Zusammenstellung.
Ich freue mich sehr, Teil deiner Leseempfehlungen zu sein.
Und das ist nicht einmal gelogen ;-)
Ach, ihr seid gar nicht die Austro-Pinocchios?
LG, Christian
Vielen Dank. Du hast Recht, es geht nur, wenn aufrichtiges Interesse da ist – deswegen ist das auch eine lose Reihe. Ich habe keinen Plan, sondern entscheide immer spontan, dass ich das mit jemandem machen will. Es ist für mich jedes Mal etwas Besonderes, das zu schreiben. Und es hat viel mit Respekt zu tun.
Viele Grüße!
Christine
Dieses Interesse und den Respekt an den Twitterern merkt man wirklich an jeder Zeile. Und ich finde das Format auch so toll, weil man von den Twitterern – im Gegensatz zu den Bloggern – ja meistens nicht so viel weiß. Freue mich auf jeden Fall auf weitere Folgen.
Viele Grüße, Christian
*Rotwerd*
Danke fürs Empfehlen :-) Und heute schon bingo gerufen?! Bei uns versucht mein Großer neuerdings alles selbst. Ich weiß nicht, was länger dauert ;-)
Das Selbstmachen dauert am Anfang garantiert länger. Aber wenn man denn Kindern zum Abitur nicht immer noch die Schuhe binden will, muss man da wohl durch.
Dankesehr <3
Das Arschkind traf ich neulich wieder. Es war zu meinem großen Erstaunen plötzlich zuckersüß. Ich vermute, es hat einen bösen Zwilling.
Danke, der Herr! Du hast es mit deinem Link sogar in unsere Blogstatistik geschafft – du warst die drittstärkste Kraft nach Google und Facebook*!
*für einen Tag
Ich freue mich auf dich und deinen Käsekuchen beim Bloggertreffen.
Oh, meine 15 Minuten-Traffic-Generator-Ruhm!
Freue mich auch, dich persönlich kennenzulernen!