Beim Herumtreiben in der Blogosphäre stoße ich immer wieder auf viele interessante Artikel, die zu gut sind, um sie nicht weiterzuempfehlen. Viel Spaß beim Lesen!
- Die ‘Huffington Post’ findet, dass wir unsere Kinder nicht verweichlichen lassen sollen (Wenn ich es richtig falsch verstanden habe, wird stattdessen angeraten, sie zu zwingen Petersilie zu essen, bis sie kotzen, weil uns – bzw. der Autorin des ‘Huffington Post’-Artikels – das ja auch nicht geschadet hat.). Familienführer ‘Andrea Harmonika’ fasst den Artikel folgendermaßen zusammen: “Eine Erziehung ist erfolgreich, wenn das Kind sie überlebt hat.” Außerdem gibt es eine sehr lesenwerte Replik auf ‘Gewünschtestes Wunschkind’ mit dem wundervollen Satz: “Meine Aufgabe als Mutter ist es nicht, meine Kinder möglichst anpassungsfähig zu erziehen, sondern sie stark zu machen, dass sie die Welt bewegen.”
- Sonntags läuft auf ‘Radio Eins’ (und auf anderen Sendern) immer von 16 bis 18 Uhr ‘Sanft und sorgfältig’ mit Jan ‘Varoufake’ Böhmermann und Olli ‘In the box’ Schulz. In der Sendung vom 31.05. stellten die beiden jeweils ihre Top-5-Elternsorten vor: Zum Beispiel die Elternabend-Arschlöcher, die Bio-Freaks oder die Nur-Noch-Eltern-Eltern. Die Kollegen haben sich dankenswerterweise die Mühe gemacht, diese Top 5 zusammenzufassen. Nachhören kann man es auch bei YouTube (ab ca. 1 Stunde).
- Kerstin hat auf ‘Chaos²’ ihren ersten Rant geschrieben. Und sie scheint ein Naturtalent zu sein, denn er ist ihr wirklich gut gelungen. Es geht um die scheinheiligen Kühe der digitalen Mamis, um Mommywars als Multiplayer-Online-Game und die realen Mütter, die oftmals verständnisvoller als ihre digitalen Pendants sind.
- Es ist mal wieder Zeit für ein Bullshit-Bingo. Daher sei der Beitrag von Nathalie auf ‘Eine ganz normale Mama’ zum Essen-mit-Kindern-Bullshit-Bingo empfohlen. Das Highlight: “Was machen die Erbsen in der Apfelschorle?”
- Sophie verrät auf ‘BerlinFreckles’ ihr Geheimnis, wie sie den Alltag mit drei Kindern meistert: Neben Plan A noch einen Plan B haben und zur Not alle Pläne in die Tonne kloppen. Außerdem versucht sie, nach dem Voltairschen Credo zu leben: „Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“
- Das Klo als Refugium für Eltern, um Einsamkeit und Stille zu genießen, beschreibt Christian auf ‘Von guten Eltern’. Vielleicht lesen Sie diese Blog-Lese-Tipps ja gerade auf dem ‘Stillen Örtchen’.
- Das Wort ‘Elternabend’ alleine ruft bei den meisten Eltern Angstschweiß und nervöses Jucken aus. Johnny Häusler schreibt in der ‘Wired’ darüber, dass es aber so richtig Randale auf Elternabenden gibt, wenn es um digitale Medien geht. Er fordert gegen die Mehrheitsmeinung der Elternschaft: Weg mit dem Handy-Verbot auf Klassenfahrten!
- Bei Maximilian Buddenbohm werden medienpädagogische Entscheidungen immer unter Einbeziehung modernster Technik und nach sorgfältigem Abwägen getroffen. Und deswegen darf der Sohn auch ganz viele Deichkind-Videos anschauen. Eine etwas verkürzte Zusammenfassung eines sehr kurzweiligen Artikels auf ‘Herzdamengeschichten’.
- Wahrscheinlich nehmen sich viele Eltern vor, ihre Kinder auf längeren Autofahrten nur mit erzieherisch wertvollen Spielen (Ich sehe was, was du nicht siehst) zu bespaßen und ihnen dabei nur ernährungswissenschaftlich unbedenkliche Lebensmittel zu essen zu geben. Auf ‘StadtLandKind’ kann man nachlesen, wie das schief gehen und man seine “pädagogische Würde auf der A3 bei Regensburg” verlieren kann.
- Rike Drust berichtet auf ‘Infemme’, wie sie einmal der seit mehr als vierzehn Tagen andauernden Autonomiephase (formerly known as Trotzphase) ihres Sohns begegnete: Nicht mit Peitsche, sondern mit Zuckerbrot bzw. Zuckerwatte.
- Auf ‘kiddo.the.kid’ gibt es von Annalena einen furiosen Gastbeitrag wider dem Mom-Bashing, bei dem Mütter (und Väter) in den Circus Maxima geworfen werden und “liebevolle Stillgruppen und lustige Bewegungsgärten für Auswüchse spätrömischer Dekadenz” gehalten werden.
- Sie kennen als Mann selbst die Spielplätze im Umkreis, auf denen es gar keine Tischtennisplatte gibt? Und Sie wissen, dass die Anhock-Spreizhaltung keine finnische Skisprung-Variante oder ein Fehlstellung beim Kamasutra ist? Dann liegt womöglich ein “Vaterschaden” vor. Zumindest wenn der Johnny vom ‘Weddingerberg richtig liegt. Und das tut er ja meistens. Naja, manchmal wenigstens.
- Zum Abschluss geht es nicht um Familie und Kinder, sondern um die neueste Kolumne von Tilman Rammstedt. Denn wir sollten alle viel mehr Tilman Rammstedt lesen. Am besten täglich. Und daher sei der folgende Artikel ans Herz gelegt: “Das Unglück ist eine ungekochte Süßkartfoffel”.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)
Hey, danke fürs Verlinken :-) Bei uns landen übrigens nicht nur die Erbsen in der Apfelschorle. Mein Großer hat gestern zunächst von uns unbemerkt das spannende Experiment gestartet, ob man Ketchup in Apfelschorle auflösen kann. Aber da er noch vor Beendigung des Experimentes leider das Glas umgeworfen hat, kann ich noch nicht Weiteres über das Ergebnis mitteilen. Nur soviel: Um den Ketchup aufzulösen bedarf es starker Rührbewegungen. Die wiederum leicht das Glas zum Umkippen bringen…
Sehr gerne. Und schön, wenn Kinder sich experimentell dem Essen nähern. Noch schöner, wenn es nicht die eigenen Kinder sind.
So, als stille Leserin mal doch einen Kommentar: Diese Beiträge mag ich ganz besonders. Danke, dass du dir die Zeit nimmst, alle Artikel mit so treffenden Einleitungen zu umschreiben. Man muss im Netz einfach mal mehr nette Dinge sagen. Punkt.
Vielen Dank für die netten Worte.