Beim Recherchieren für meinen Blog stoße ich immer wieder auf Artikel, die zu gut oder manchmal auch zu grauenvoll sind, um sie nicht weiterzuempfehlen.
- Mia stellt auf ihrem Blog “Mama Mia” in einem sehr amüsanten Beitrag fest, dass Erziehungsratgeber ein großes Manko haben: Sie berücksichtigen nicht, dass ein trotziges ausrastendes Kind auf die vom Erziehungsratgeber geschulte und sehr umsichtige Reaktion der Eltern nicht mit rationalem Verständnis reagiert, sondern meistens so lange weiter trotzt, bis die Eltern die angelesenen Erziehungstipps über Bord werfen und die Situation eskaliert. Daher schlägt Mia vor, die Erziehungsratgeber sollten den Eltern doch besser an geeigneter Stelle ein meditativ-beruhigendes “OMMMMMM!” ans Herz legen. Alternativ zur meditativen Entspannung würde sich möglicherweise auch das Hacken eines Klafters Holz oder ein Viertelstunde Boxen am Sandsack anbieten.
- Johnny vom Weddingerberg überlegt in einem tollen Artikel, wie er seine Vorbildrolle als Vater ausfüllen kann, wo er selbst ohne Vatervorbild aufgewachsen ist. Eindrucksvoll schreibt er, wie er als Sohn einer alleinerziehenden Teenager-Mutter seine Kindheit in “besseren Spelunken” und auf “halbprofessionellen Bowlingbahnen” verbrachte, wo für Zuckerbrause und “Pommesteller in Erwachsenengröße” gesorgt war. Trotzdem würde er heute nichts davon ändern wollen, auch wenn seine eigene Tochter konventioneller und vielleicht auch spießiger aufwachsen wird – mit einem Vater der präsent und zugewandt ist.
- Maximilian Buddenbohm hat über die Vorzüge des analogen Einkaufens geschrieben. So kam er beim Kauf eines neuen Anzugs in den Genuss des wohl schönsten Satz des deutschen Textileinzelhandels: “Das Sakko sitzt etwas sportiv, ihnen würde eine lässigere Größe jetzt doch besser stehen.” Mir ist das Phänomen der sportiven Kleidung auch nicht gänzlich unbekannt, das mich immer wieder im Dezember/Januar heimsucht. Jedes Jahr.
- Holger hat auf seinem Blog Papaganda einen sehr schönen Artikel über einen Besuch im Freibad mit seinen Kindern veröffentlicht und bei der Überschrift “Glückskinder, Mutmacher und ein Weichei im Freibad” dachte ich kurz, er hätte über mich geschrieben (obwohl wir uns gar nicht kennen). Sein Erlebnis auf dem 3m-Brett mit seiner Tochter erinnert mich daran, wie ich im zarten Alter von 37 Jahren das erste (und einzige Mal vom 3m-Brett gesprungen bin, um meinen Kindern zu zeigen, dass sie keine Angst davor haben müssen (jedenfalls sollten sie sich nicht mehr vor dem Sprung ängstigen als davor, ihren Vater weinend auf einem 3m-Brett zu sehen).
- Im Rahmen der Schrägstes-Ferienerlebnis-Blogparade von Mama on the Rocks schreibt Andreas auf seinem Blog “Zwillingswelten” über seinen Griechenland-Urlaub mit Eimern für das Toilettenpapier, mit einer einbehaltenen und einer falsch gesperrten EC-Karte, mit einer fahrenden Heckscheibe, die als Auto vermietet wurde, und vielen anderen skurrilen Episoden. Sehr lustig und lesenswert!
- Für alle, die der allgegenwärtigen Fußball-WM (die insbesondere im Supermärkten sehr präsent ist, wo 99,879% aller Produkte mit Fußbällen werben) nicht sonderlich viel abgewinnen können, sei der Artikel von Frau Müller wärmstens empfohlen.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)