Absolviere morgens den letzten Urlaubslauf und widerstehe dabei dem Impuls von den Schafherden mit einem lauten “Mäh!” Abschied zu nehmen #fastwiderstanden #kleinesmäh. Verzichte beim letzten Strandbesuch auf die Sonnencremé #tanningdaredevil und steige noch einmal würdelos ins Meer begleitet von aufmunternden Rufen des Sohns: „Ich bin schon drin! Ich schwimme schon!“ #immernochsaukalt.
Die Kinder entwickeln derweil Geschäftssinn und verkaufen gemeinsam mit ihren neuen Strandfreunden Steine und Muscheln an der Strandpromenade, um sich ein Eis kaufen zu können #entlastungderurlaubskasse #sehrlöblich. Die Einnahmen belaufen sich nach zwei Stunden auf 18,60 Euro, was bei sechs Kindern einem Stundenlohn von 1,55 Euro entspricht. Das sind immerhin 50 Cent mehr, als die Bahn den koffertragenden Asylbewerbern in Schwäbisch Gmünd bezahlt hat #subtilesozialkritik.
Bringe nachmittags Leergut in kaum noch als handelsüblich zu bezeichnenden Mengen zum Supermarkt #langeschlangeamautomatverursacht. Kaufe von dem Pfandgeld wichtige Teile des Reiseproviants #nicnacs #m&ms #oreos #schokolade #die5.000kalorienmüssenstehen.
Hole zum Urlaubsabschluss Pizza –inseltypisches Essen, das föhrzugsweise #check am Strand föhrzehrt #check2 wird. Werde vom Sohn aufgeklärt, dass Leonardo da Vinci, der originellerweise der Namensgeber für die Pizzeria ist, ein berühmter Künstler war, der ganz gut malen konnte. Erhalte auf die Nachfrage, von wem er das gelernt habe, die leicht metaphysische Antwort, dass wisse er von seinem Gehirn #schöndasswenigstensereinshat.
Abends tränenreicher Abschied der Kinder von ihren Strandbekanntschaften begleitet von gegenseitigen Beteuerungen, sich zu schreiben #diegutealtebrieffreundschaft. Packen später die ersten Sachen und wundern uns dabei, wie sich das Gepäck in den letzten 14 Tagen vermehren konnte #ball #sandschaufeln #kächer.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)