Halte mich beim Laufen heute von den Nudisten fern. Folge dafür wider besseren Wissens einem Fahrradweg-Wegweiser, um mich an der nächsten Weggabelung zu erinnern, dass schon vor drei Jahren die Fahrradstrecken auf der Insel maximal an jeder dritten Kreuzung ausgeschildert waren. Lande schließlich auf einem Schutzdeich und laufe neben diversen uneingezäunten Paarhufern her #rundrdolittlerun, wobei ich vor der Herausforderung stehe, mich von ihren Exkrementen fernzuhalten #olfaktorischerhochgenuss.
Beschließen aufgrund des böigen Windes, den Nachmittag nicht am Strand zu verbringen, was unwirsche Missfallenskundgebungen der Kinder hervorruft, bis wir mit dem Vorschlag aufwarten, stattdessen Minigolf zu spielen. Nutzen auf der Anlage unsere Platzgebühr durch eine möglichst hohe Anzahl von Schlägen optimal aus. Produzieren dadurch Warteschlangen, die denen beim morgendlichen Brötchenkauf in Nichts nachstehen #wartenaufgodot, und deren Länge im umgekehrten Verhältnis zu unseren Beliebtheitswerten bei den anderen Minigolfspielern stehen.
Diverse unerklärliche Hole-in-ones meinerseits und der daraus resultierende erste Platz im internen Familienturnier werden vom Rest der Familie unföhrständlicherweise #check nur mit begrenztem Enthusiasmus aufgenommen. Meine Aufforderung, mich auf den Schultern von der Anlage zu tragen, wird gänzlich ignoriert. Komme zu dem Schluss, dass das Patriarchat doch seine Vorzüge hat und die vermeintlichen Errungenschaften der Frauenbewegung kritisch zu hinterfragen sind.
Verspüre später große Genugtuung, dem Sohn zu Beginn des Urlaubs erfolgreich den Erwerb der Grüffelo-Figur im Wert seiner gesamten Urlaubskasse ausgeredet zu haben. So steht ihm heute ausreichend Geld zur Verfügung, um sich ein Spielzeugschwert sowie ein Mini-Teleskop zuzulegen, die nach dem Urlaub – sofern sie nicht kaputt sind oder verloren gehen #wahrscheinlichbeides – zuhause einen Ehrenplatz in einer seiner Schubladen erhalten werden.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)