Nach eineinhalb Tagen klimatischen Bedingungen und Niederschlägen eines Nordsee-Urlaubs gibt es heute endlich wieder mediterrane Temperaturen. Betätigen uns vormittags als Sachensucher am Strand, wofür die Kinder ein äußerst großes Talent besitzen und in kürzester Zeit große Mengen an Steinen, Muscheln, Seeigeln, Seesternen und Ziegelsteinen mit Inschriften aufspüren. Bekomme bei dem Gedanken an die fälligen Strafgebühren für das verursachte Übergewicht des Gepäcks Schweißausbrüche wie ich sie das letzte Mal hatte, als ich in der Tanzstunde erfolglos versuchte, das Mädchen meiner jugendlichen erotischen Träume zum Tanzen aufzufordern.
Abends endlich wieder Besuch bei Costas, der seine überschäumende Wiedersehensfreude dadurch zum Ausdruck bringt, indem er uns mal wieder eine große Bandbreite an Speisen serviert, die lediglich in Ansätzen unserer eigentlichen Auswahl ähnelt. Entdecken auf dem Heimweg am Wegesrand eine Kröte in der Größe eines Meerschweinchens mit einer Haut so farbenschillernd wie die augenkrebshervorrufenden Hawaii-Hemden von Jürgen von der Lippe.
Nehme mir fest vor, den Mythos-Konsum deutlich zu reduzieren. Werde außerdem Nachforschungen anstellen, ob möglicherweise nukleare Abfälle durch die örtliche Kanalisation geleitet werden, die das Wachstum der Tiere in Psakoudia stark beschleunigt.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)