¡Hola España! – Vorbereitung (03.09.): Zurück in die Vergangenheit (Teil 2)

Teil 1


Mit dem Zug bist du zwar länger unterwegs – bei der Deutschen Bahn oftmals noch länger –, aber die langsame Fortbewegung hat auch etwas Beruhigendes und Kontemplatives, so dass du deinen Urlaub sehr achtsam beginnst. Außer du hast massive Verspätungen, verpasst Anschlusszüge und musst ungeplant irgendwo übernachten. Dann fängt dein Urlaub maximal gestresst an.

Die Zugreise nach Spanien ist eigentlich gar nicht so schlimm. Mit dem Nachtzug von Berlin nach Paris, morgens umsteigen und am späten Nachmittag dann Ankunft in Barcelona. Dort wollen wir unsere Ferien mit einem zweitägigen Aufenthalt starten.

Die unkomplizierte Anreise galt zwar noch ein halbes Jahr vor unserem Urlaub, als ich mir das zum ersten Mal angeschaut habe, aber nicht mehr Mitte Juli, als ich die Karten kaufen wollte. Die Nachtzugverbindung nach Paris hatte sich in Wohlgefallen aufgelöst. Stichwort Gleisarbeiten rund um Frankfurt oder irgendetwas anderes. Stattdessen müssen wir nun in Mannheim umsteigen, insgesamt zwölfeinhalb Stunden bis Avignon fahren, dort übernachten und am nächsten Tag geht es weiter nach Barcelona.

Der Vorurlaubsstress erhöhte sich dann zusätzlich, als meine Frau zwei Tage vor unserer Abreise feststellte, dass ich das Hotel in Avignon einen Tag zu früh gebucht hatte. Entsprechend stornierte ich es und musste darauf hoffen, ein anderes zu bekommen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass Hotels in der Bahnhofsgegend von Avignon nicht besonders gefragt sind und ich finde sofort eine alternative Unterkunft. Ich denke besser nicht darüber nach, warum sie so kurzfristig zu haben ist. Sie ist sogar zehn Euro günstiger, was ich lieber auch nicht hinterfrage.

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Aufgrund berufsbedingten Stresses in Verbindung einer gewissen Trägheit komme ich – wie jedes Jahr – nicht dazu, mich vorab inhaltlich eingehend mit Spanien oder unserer Urlaubsregion zu beschäftigen. Stattdessen bereite ich mich mit meinem Assoziationsspiel vor. Ich stelle den Timer auf eine Minute und schreibe, ohne zu googeln, innerhalb von 60 Sekunden alles auf, was mir zu Spanien einfällt.

Meine ersten Assoziationen ist Fußball. Die erste Weltmeisterschaft, die ich als Kind verfolgte, fand 1982 in Spanien statt, Deutschland wurde Vize-Weltmeister. Die letzte Europameisterschaft fand wiederum in Deutschland statt und Spanien gewann den Titel.

Wenn wir schon beim Fußball sind: Die beiden erfolgreichsten spanischen Vereine sind Real Madrid und der FC Barcelona. Gegen Madrid verliert Bayern meistens, gegen Barcelona gewinnen sie häufiger.

Letzte Sport-Notiz: Rafael Nadal. Der Mallorquiner hat eine Milliarde Mal die French Open gewonnen. Ich mochte ihn nie besonders, weil er sehr oft gegen den mir sympathischeren Roger Federer gewann. Beim Abschiedsturnier des Schweizers traten sie gemeinsam im Doppel an, saßen zum Schluss nebeneinander der Spielerbank und weinten hemmungslos. Das fand ich sehr rührend.

Zur spanischen Geschichte weiß ich nicht viel. Nur dass das Land früher eine stolze Seefahrernation war. Christoph Kolumbus war zwar Italiener, aber seine „Entdeckungsreise“ nach Amerika finanzierte das spanische Königshaus. Auch nichts, auf das ich als Spanier allzu stolz wäre.

Über die aktuelle spanische Politik habe ich ebenfalls sehr wenig Wissen. Der Regierungschef ist Sozialist, aber kein SED-Sozialist, sondern mehr so ein SPD-Sozialist. Sein Name ist mir unbekannt. (Im Zweifel Sanchez.) Bis in die 70er herrschte in Spanien der Diktator Franco. Vorname unbekannt. (Zumindest mir.)

Spanien hat ein Königshaus. Dessen langjähriges Oberhaupt Juan Carlos (I. oder II.?) fiel vor ein paar Jahren in öffentliche Ungnade. Ich glaube wegen einiger außerehelichen Affären sowie unzeitgemäßer Großwildjagd-Fotos. Wahrscheinlich gab es noch einige andere Skandale, denn ein paar Mätressen sowie Elfenbein-Trophäen gelten unter Blaublütigen wohl eher als Nichtigkeiten.

Zur spanischen Kultur fallen mir nur Flamenco, Carmen (hat ein Franzose geschrieben) und Stierkampf ein. Wobei letzteres weniger in die Kategorie Kultur, sondern mehr unter Tierquälerei fällt.

Kulinarisch verbinde ich Spanien mit Tapas, Rotwein und Paella. Tapas und Paella habe ich noch nie gegessen. Letztere sollte nicht mit Polenta verwechselt werden. Paella: Fisch-Reis-Gericht, Polenta: irgendwas mit Mais.

Geographisch ist Spanien eine Halbinsel und sieht wie eine Faust aus und deswegen leicht auf unbeschriebenen Europa-Landkarten zu finden. (Unschöne Erinnerungen an Erdkunde-Tests in der Mittelstufe.)

In diesem Sinne: ¡Hola España 2024!


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