Wache morgens auf, blinzle mit den Augen und da steht sie nun und lässt sich nicht länger verleugnen: die 40. Sie winkt mir aus der Ecke des Schlafzimmers freundlich zu. Winke zurück. Reibe meine Augen und als ich sie öffne, ist sie verschwunden. Scheint ein wenig schüchtern zu sein, die 40.
Gehe erstmal ins Bad. Das Spiegelbild scheint den Eintritt ins fünfte Lebensjahrzehnt weniger gelassen zu nehmen (was bei der Formulierung ‚Eintritt ins fünfte Lebensjahrzehnt‘ auch mehr als verständlich ist). Auf dem Kopf trägt es eine Baseball-Kappe (verkehrt herum), im Gesicht eine dunkle Sonnenbrille und um den Hals eine schwere Silberkette, so dick wie ein Kinderarm. Es hält mir die Faust zum Ghetto-Gruß hin. Berühre zögerlich mit meiner Faust den Spiegel. Weiterlesen
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)