Um die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche zu steigern, stellt der musikalische Adventskalender jeden Tag ein neues Weihnachtslied vor – von Perlen der Weihnachtsmusikgeschichte über Nerv tötende Evergreens bis hin zu Grausamkeiten aus dem musikalischen Giftschrank ist alles dabei. Viel Spaß beim Hören!
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Der musikalische Adventskalender ist sich durchaus bewusst, dass er nach dem gestrigen Nena-“Hurra es schneit”-Desaster Wiedergutmachung zu leisten hat. Daher präsentiert er mit großer Freude einen wahren Höhepunkt der Weihnachtsmusikgeschichte: die sensationelle Kombination von “Silent Night” mit “Christmas card from a hooker in Minneapolis” durch den phänomenalen Tom Waits.
Die heutige Auswahl möchte der musikalische Adventskalender auch als Abbitte gegenüber dem Komponisten von “Stille Nacht, Heilige Nacht”, Conrad Franz Xaver Gruber, verstanden wissen, dessen Meisterwerk am Tag 8 durch die Version von Bros nachhaltig geschändet wurde. Die Waitssche Interpretation von „Silent Night“ ist dagegen eine äußerst wohltuende Alternative zu der tremoloverseuchten Bros-Interpretation, die nur als Ankündigung der musikalischen Apokalypse verstanden werden konnte.
Es bleibt ein Geheimnis, was Tom Waits vor dem Auftritt geraucht, getrunken und/oder eingeworfen hat, aber es tut seiner Darbietung keinen Abbruch. Im Gegenteil. Aus wohl nachvollziehbaren Gründen kommt einem beim Anschauen des Videos ein Zitat aus dem Film “Love Actually” von dem alternden Rockmusiker Billy Mack in den Sinn: „Don’t buy drugs. Become a pop star, and they give you them for free!”
Während der musikalische Adventskalender für die heutige Auswahl von den Hörerinnen und Hörern jubelnd auf den Schultern getragen wird, ruft er mit großer Zuversicht: “Viel Spaß beim Hören!”
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)