Die Zeitschrift Brigitte MOM richtet sich laut Selbstdarstellung an Mütter und Frauen, “die sich fragen, ob ein Kind das Leben besser oder schlechter macht” und die “wenig Zeit und viel Stress” haben. Um bloggende Mütter zu würdigen, sammelt Brigitte MOM auf ihren Online-Seiten Mama-Blogs, die von den Leserinnen und Lesern mit kleinen Herzchen gewertschätzt werden können.
Als Familienvater zähle ich eher nicht zur engeren Zielgruppe der Brigitte MOM und auch bei sehr wohlwollender Auslegung der Kriterien fällt der Familienbetrieb nicht in das Genre des Mama-Blogs. Wahrscheinlich fragen Sie sich jetzt, warum ich den Familienbetrieb trotzdem bei den Brigitte MOM-Blogs eingetragen habe. Das möchte ich Ihnen gerne erklären (Gut, wahrscheinlich stellt sich niemand diese Frage, aber es passt so schön in den Argumentationsfluss.).
Wer will sich schon in postmodernen und dekonstruktivistischen Zeiten kleinlich an Kategorien wie “Mütter und Väter”, “Frauen und Männer” aufhalten. Ein primäres Geschlechtsmerkmal mehr oder weniger sollte doch nicht darüber entscheiden, welche Aufgaben und Rollen in der Familie übernommen werden.
Bei uns ist beispielsweise die Freundin für Handwerkliches wie das Zusammenbauen von Schränken und Regalen zuständig, aber sie übernimmt auch das Kochen und Wäschewaschen. Ich dagegen bin der Bäcker und Pausenstullen-Schmierer, bin jedoch gleichzeitig derjenige, der bei uns die Lampen anschließt (Und nie fühle ich mich männlicher – und ängstlicher – als auf der wackelnden Leiter, wenn ich Kabel in Lüsterklemmen fummele). Das Entsorgen unerwünschter Spinnen obliegt ebenfalls mir.
Darüber hinaus haben die Freundin und ich beide Elternzeit genommen (sie allerdings länger als ich) und wir sorgen beide für das Auffüllen der notorisch klammen Familienkasse. Somit ist es bei unserer Rollenverteilung nicht verwunderlich, dass der Sohn uns früher “Mapa” genannt hat.
Daher fühle ich mich emanzipiert genug, den Familienbetrieb bei den Brigitte MOM-Blogs anzumelden.
Allerdings habe ich den Blog noch aus einem anderen, vielleicht noch wichtigeren Grund eingetragen: Ich bin nämlich quasi mit der Brigitte aufgewachsen. Weiterlesen
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)