Morgen geht er endlich los: der Familienurlaub. Und diesmal für ganze drei Wochen. Ein Luxus, von dem wir uns maximale Erholung und Entspannung versprechen. Denn sonst ist es doch meistens so, dass die erste Urlaubswoche wie im Flug vergeht und dann überlegt man ab Montag, ob die Butter noch bis zum Ende reicht (meistens nicht), ob die Kinder sich daran stören, wenn sie am letzten Tag die Cornflakes ohne Milch essen müssen (meistens ja), und ob es sich lohnt, noch ein neues Glas Nutella zu kaufen (immer ja). Wenn man sich erstmal mit der Rationierung der Lebensmittel beschäftigen muss, ist der Urlaub gefühlt fast schon rum, und diese Erkenntnis ist für die Erholung ein schwerer Schlag.
Daher beschlossen wir nach unserem letzten Sommerurlaub, dass wir diese Jahr für drei Wochen wegfahren. Die ganze Familie war von dieser Idee begeistert. Alle außer dem Konto, das mahnend mit dem Kopf wackelte. Im engeren Sinne ist das Konto zwar kein Familienmitglied, aber bei familiären Entscheidungen von größerem finanziellen Ausmaß hat es ein Vetorecht. Das schränkte die Wahl unseres Urlaubsortes ein wenig ein. Weit entfernte Ziele, die zwar gutes Wetter garantieren, aber eine Anreise per Flugzeug sowie das Mieten eines Leihwagens erfordern, schieden aus.
Somit fiel unsere Wahl auf Föhr, da die Insel von Berlin aus gut mit dem Zug und der Fähre zu erreichen ist. Außerdem wird dort kein Auto benötigt, sondern wir könnten uns einfach Fahrräder leihen. Der Sohn war von unserer Entscheidung nur mäßig begeistert, hatte ihm doch eher ein dreiwöchiger All-Inclusive-Urlaub irgendwo am Mittelmeer vorgeschwebt. (Ein Gedanke, bei dem das Konto ein leichtes Stechen in der Herzgegend verspürte.)
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)