Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!
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Der musikalische Adventskalender freut sich außerordentlich, dass sich heute die ‚Großen Köpfe‘ die Ehre geben. Dabei handelt es sich nicht um Personen mit anatomischen Anomalien im Oberstübchen-Bereich, sondern um Alu und Konsti, die unter eben diesem Blognamen regelmäßig sehr unterhaltsam über das Familienleben mit ihren beiden Kindern schreiben. Eigentlich wäre der Blogname ‚Große Herzen‘ viel zutreffender für Alu und Konsti, sind die beiden doch überaus hilfsbereit, warmherzig und gastfreundlich.
Alu ist in der Familien-Blogosphäre das weibliche Äquivalent zu einem ‚Hans Dampf in allen Gassen‘. Sie betreibt zusätzlich noch mit Susanne Mierau einen Podcast mit dem originellen Namen ‚Mutterskuchen‘. Darüber hinaus haben die zwei die Elternbloggerkonferenz ‚Blogfamilia‘ ins Leben gerufen, die im Mai 2016 zum zweiten Mal stattfinden wird.
Analog zu ihrer Blogkategorie ‚Seine Sicht‘ und ‚Ihre Sicht‘ stellen Alu und Konsti heute zwei Lieder vor, die gegensätzlicher kaum sein könnten.
Wenn Sissi mit dem Schiffe fährt
Seine Sicht:
Was für eine Aufgabe! Einfach so schlich Sie an uns heran – unverfänglich via Facebook-Messenger. Nun sitzen wir zwei ‘Große Köpfe’ in einem Raum mit Notebooks auf dem Schoß und Kopfhörern. Wenigstens in einem Zimmer und hören hinaus in diese Du-Tube-Welt, denn anders geht es nicht.
Ein Kosmos eröffnet sich uns beiden. Ab und an höre ich fetzen von Liedern bei meiner Frau und denke, klar, stimmt dieses Lied mag Sie. Mich saugt es gerade tief hinein. Vermutlich hätte der Auslober fordern sollen, schickt mir vier Lieder zum Thema Weihnachten und Advent, aber die, die nach zwei Stunden hören raus kommen. Doch stopp – ich bleibe nun doch eher nahe an der Oberfläche und grabe nicht zu tief: Hier mein Kalenderbeitrag (Aber eins höre ich noch schnell).
Mein erster Einfall und zugleich eine Youtube-Entdeckung. Es kommt ein Schiff geladen, ein Lied, das mich als Ministrant bereits elektrisiert hat (trotz der zeitweise schleppenden Altfrauenstimmen). Der Adventsklassiker für mich, ein musikalischer Ritt durch die Christliche Hoffnung auf Weihnachten hin. Nur durch Traurigkeiten und Leid hindurch kann der Mensch ganz Anteil haben an dem Wunder des Kindes in der Krippe – den Sieg über den Tod. Es ist zugleich eines der ältesten Lieder in unserer Adventstradition, der älteste überlieferte Text wird ca. 1450 in einem Dominikanerkloster in Straßburg verortet.
Wie ich gehört habe tritt der Chor in dieser Weihnachtssaison letztmalig auf und tourt durch Deutschland. Wir haben schon Karten.
Ihre Sicht:
Jedes Jahr zu Weihnachten fanden wir uns bei meiner Oma ein, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen, daher verbinde ich (wie wahrscheinlich sehr viele Menschen) Weihnachten (nach der Wende) auch mit einem kitschigen Fernsehprogramm. Immer und immer wieder schauten Oma und ich zu Weihnachten Sissi.
Romy Schneider zusammen mit ihrer naziverhafteten Mutter in der Rolle fürs Herz des Volkes. Nie wieder ist die latent traurige Romy diese Rolle losgeworden in all ihren Lebensjahren. SEUFZ!
Sissi und Franzl haben sich irgendwo in meinen Hirnwendungen abgelegt und werden unweigerlich mit Weihnachten verbunden. Das unschuldige Mädchen aus den Bergen und die grantige Schwiegermutter, der fesche Ungare und der tollpatschige Hofmeister. Der Verrat an Neni und der starke Vater Max. Es ist alles noch da drin in meinem Hirn und es wird wohl langsam Zeit, die geballten Gefühlswelten aus Österreich auch an K1 weiterzugeben. An erster Stelle steht dabei natürlich nur mein Interesse an epochaler Musik und nicht an “Siiissssssiiiiiiii”, das ist ja wohl man klar!
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Vielen Dank, Alu und Konsti, für die heutige einerseits besinnliche, andererseits romantische Liedauswahl.
Wer mehr von den ‚Großen Köpfen‘ lesen möchte, kann dies hier tun:
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)