Kizz-Kolumne: Muss ich Fremde in den Kinderwagen schauen lassen?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in seiner ursprünglichen Fassung in Ausgabe ‚KIZZ – 3/2019‘. Ich habe mir erlaubt, in minimal anzupassen.


Als Eltern eines kleinen Kindes kennen Sie vielleicht die Situation, dass Sie auf dem Postamt warten oder an der Bushaltestelle sitzen, und schon beugt sich jemand Wildfremdes über den Kinderwagen und brabbelt „Dutzidutzidu“. Im schlimmsten Fall streicht diese Person Ihrem Kind übers Gesicht, bevor Sie eingreifen können. Schon vor Corona war es da nur verständlich, wenn Sie den Drang verspürten, „Nehmen Sie gefälligst Ihre Gichtgriffel weg, Sie Dumpfbrumse!“ zu brüllen und Ihrem Gegenüber eine Bud-Spencer-Gedächtnis-Schelle zu verpassen.

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Kizz-Kolumne: Darf man vor den Kindern Alkohol trinken?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 5/2017‘.

„Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren.“ So sagt es zumindest der Volksmund und aus medizinischer Sicht ist das auch vollkommen in Ordnung. Außer das Gläschen hat ein Fassungsvermögen von zweieinhalb Litern. Das Trinken von Alkohol sollte aber nicht verharmlost werden. Schließlich wurden 2016 mehr als 20.000 Jugendliche mit einem Vollrausch stationär in Krankenhäusern behandelt. Alkoholmissbrauch zerstört nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch Beziehungen und ganze Familien. Oder wie Herbert Grönemeyer, der alte Ruhrpott-Nuschler, singt: „Alkohol ist das Schiff, mit dem du untergehst.“

Trotzdem werden Ihre Kinder wohl keinen Schaden davontragen, wenn sie mitbekommen, wie Sie mal ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen. Zumindest so lange Sie nicht schon beim Frühstück Stiefel exen wie auf der Semesterabschlussparty einer Studentenverbindung. Trinken Sie im Beisein Ihrer Kinder aber nur in Maßen Alkohol. Zum einen wegen Ihrer Vorbildfunktion, zum anderen gibt es für Kinder nichts unangenehmeres, als die eigenen Eltern betrunken zu sehen. Außer sich vorzustellen, dass sie Sex haben, natürlich.

Klären Sie Ihre Kinder frühzeitig über die schädliche Wirkung von Bier, Wein, Schnaps und Co. auf. Und zwar nicht nur, weil sich das für verantwortungsvolle Eltern gehört, sondern aus ganz eigenem Interesse. Dann können Sie immer sagen, dass Ihre Süßigkeiten Alkohol enthalten und müssen nichts davon abgeben. (Lesen Sie hierzu noch einmal meine Kolumne „Darf man seine Kinder anlügen?“ aus der Kizz-Ausgabe 2/2017.)


Kann seit dem 21. März bestellt werden. Muss aber nicht. Wäre aber trotzdem schön. (Affiliate-Link)


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Kizz-Kolumne: Braucht mein Kind im Sommer täglich Eis?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 1/2019‘.


Sommerzeit ist Eis-essen-Zeit. An jeder Straßenecke wird Eis verkauft und an jeder Straßenecke fragt Ihr Kind: „Darf ich ein Eis?“. Oder es fordert: „Will Eis haben!“ Und manchmal wälzt es sich vor der Eisdiele auf dem Boden, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen.

Eiscreme, Speiseeis, Waffeln, Lebensmittel, Eissorten

Selbstverständlich spricht nichts dagegen, ab und an mal ein Eis springen zu lassen, schließlich essen wir bei den heißen Temperaturen alle gerne Eis. Also, alle außer mir. Ich esse lieber Kuchen. Und Kekse. Und Schokoriegel. Aber das ist ein anderes Thema.

Der Standardpreis für eine Kugel Eis liegt inzwischen bei einem Euro aufwärts. „Ab und an mal ein Eis springen lassen“ ist also auf Dauer ein ziemlich teurer Spaß. In meiner Kindheit gab es noch die Kugel für 30 Pfennig. Immer wenn ich davon anfange, denken meine Kinder, Opa erzählt vom Krieg. Jeden Tag Eis zu kaufen geht auf jeden Fall ziemlich ins Geld, und am Ende des Sommers haben Sie dann schnell den Wert eines Mittelklasse-Familien-Vans in der Eisdiele gelassen.

Anderseits möchten Sie aber nicht spießig sein und immer Nein sagen. Kinder sollen schließlich in einer Ja-Umgebung aufwachsen. Zum Glück bieten Eisdielen mit ihren exotischen Kreationen selbst die Lösung des Problems. Kaufen Sie Ihrem Kind einfach eine Kugel der Geschmacksrichtung Birne-Gorgonzola, Wasabi-Gurke oder Wurstwasser mit Senfnote. Das machen Sie zwei, drei Mal, und schon verspürt Ihr Kind sehr viel weniger Lust auf Eis.

Von dem gesparten Geld können sie dann eine Urlaubsreise nach Italien unternehmen. (Vielleicht nicht dieses, sondern eher nächstes Jahr.) Da gibt es nämlich das richtig gute Eis. Und billiger ist es auch noch.


Falls Sie eine Frage haben, die Sie in einer der nächsten Kizz-Ausgaben gerne von mir mit pädagogischer Inkompetenz beantwortet haben wollen, dann hinterlassen Sie doch einen Kommentar. Ich freue mich darauf.

Kizz-Kolumne: Muss der Kindergeburtstag immer eine aufwändige Mottoparty sein?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 5/2018‘.


Wer sich ein wenig auf Pinterest umschaut, kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass es an Kindeswohlgefährdung grenzt, wenn ein Kindergeburtstag nicht als Themenparty veranstaltet wird. Es gibt dort Vorschläge für Detektiv-, Meerjungfrauen-, Bauarbeiter-, Prinzessinnen- oder Ritterpartys sowie für jedes andere erdenkliche Motto. Von der selbstgefilzten Einladungskarte über die dreistöckige Torte und die individuell gestaltete Raum-Deko bis hin zum kostspieligen Mitgebsel ist alles perfekt aufeinander abgestimmt.

Kindergeburtstag. Symbolbild.

Sicherlich haben Kinder auf diesen Event-Geburtstagen viel Spaß und ihre Eltern hoffentlich bei der Vorbereitung. Aber grämen Sie sich nicht, falls Sie zu jenen zählen, denen Zeit und Geld für solch aufwendige Feiern fehlen. Oder es Ihnen am künstlerischen Geschick für die anspruchsvollen Basteleien mangelt. Kinder amüsieren sich auch auf einem normalen Geburtstag ganz prächtig. Sind sie erst einmal von Kuchen und Süßigkeiten vollkommen überzuckert, ist es ihnen völlig egal, ob das Wohnzimmer als Ritterburg dekoriert oder ungeschmückt ist, wenn sie mit lauten Getöse die Wohnung in Schutt und Asche legen.

Sie können sich dem Mottoparty-Druck doch nicht ganz entziehen? Kein Problem: Servieren Sie ‚Kalten Hund‘ – für Rezepte werden Sie sicherlich bei Pinterest fündig –, lassen Sie die Kinder Wattepusten, Wurstschnappen und Schokolade-Wettessen spielen und abends gibt es Würstchen, Pommes und Kinder-Cola, bis allen schlecht ist. Das Ganze nennen Sie „Kindergeburtstag wie in den 80er-Jahren“ und fertig ist die Mottoparty!


Falls Sie eine Frage haben, die Sie in einer der nächsten Kizz-Ausgaben gerne von mir mit pädagogischer Inkompetenz beantwortet haben wollen, dann hinterlassen Sie doch einen Kommentar. Ich freue mich darauf.

Kizz-Kolumne: Sind Väter die entspannteren Eltern?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 3/2018‘.

Väter gelten im Vergleich zu Müttern oftmals als gelassener im Umgang mit den Kindern. Sie seien weniger streng, schimpften seltener und drückten ein bis zwei Augen zu, wenn es um lästige Dinge wie Aufräumen geht. Vielleicht sind das aber auch gar keine entspannten Väter, sondern einfach nur olle Knackwürste, die sich in der Rolle als „Good Cop“ gefallen, während ihre Partnerinnen den „Bad Cop“ geben müssen. Eine Rollenaufteilung, die allenfalls zielführend ist, um in TV-Krimis dem Verdächtigen ein Geständnis zu entlocken. Für eine gleichberechtigte Partnerschaft ist es aber keine gute Basis, der Mutter alleine die mühselige Erziehungsarbeit aufzubürden.

Ohnehin scheint es eher unwahrscheinlich zu sein, dass die primären Geschlechtsorgane ursächlich dafür sind, wie entspannt Eltern mit ihren Kindern umgehen. Es ist wohl vielmehr die Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen. Sie kennen das ja sicherlich: Wenn Sie nur kurz einer stressigen Situation ausgesetzt sind, ertragen Sie diese viel besser, als wenn Sie den ganzen Tag genervt werden. Anders gesagt: Ein Lied von Rolf Zuckowski hören ist okay. Aber wenn die Kinder 38-mal hintereinander die Radio Lollipop-CD auflegen, haben Sie das dringende Bedürfnis, irgendetwas anzuzünden – zum Beispiel die CD.

Da Väter in der Regel weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen als Mütter, sind sie auch gelassener. Also, liebe Väter, kümmern Sie sich einfach mal mehrere Stunden um die nölenden Kinder, bis Sie genauso unentspannt sind wie Ihre Partnerin. Das ist gelebte Gleichberechtigung!

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Falls Sie eine Frage haben, die Sie in einer der nächsten Kizz-Ausgaben von mir mit pädagogischer Inkompetenz beantwortet haben wollen, dann hinterlassen Sie doch einen Kommentar. Ich freue mich darauf.

Kizz-Kolumne: Muss man als moderner Vater kochen können?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 2/2018‘.

“Muss man als moderner Vater kochen können?” – Eine Frage, die heutzutage ein wenig befremdlich wirkt, denn Kochen ist schon längst keine Domäne der Frauen mehr. 291 der 300 Sterneköche in Deutschland sind Männer, die Fernsehköche, die in großer Zahl auf deutschen Flachbildschirmen den Kochlöffel schwingen, sind fast alle männlichen Geschlechts, und als Hobby erfreut sich Kochen unter Männern stetig wachsender Beliebtheit – wozu sie sich gerne Küchenequipment im Wert eines japanischen Mittelklassewagens anschaffen.

Gleichzeitig hat eine Untersuchung von Eurostat ergeben, dass in Deutschland 72 Prozent der Frauen täglich kochen und den Haushalt schmeißen, aber nur 29 Prozent der Männer. Anscheinend glänzen diese gerne als Hobby-Paul-Bocuses in Männer-Kochrunden, wo sie Medaillons vom bretonischen Hummer auf Paprikachutney oder ein Kompott vom Milchkalbschwanz mit krossen Briesröschen und Trüffeljus kreieren. Dabei sonnen sie sich im Lobe ihrer Laiengourmet-Freunde, deren Anerkennung sie sich mit überteuerten französischen Rotweinen erkaufen. Den Müttern obliegt es dagegen, im Alltag – fern von Ruhm und Lobhudelei – den mäkeligen Kindern Fischstäbchen auf einem Bett von Kartoffelpüree oder Pfannkuchen an Apfelmus zu servieren.

Also, liebe Väter, wenn Sie tatsächlich eine gleichberechtigte Partnerschaft führen wollen, sollte diese nicht vor der Küchentür Halt machen. Steigen Sie von Ihrem Koch-Olymp hinab in die Niederungen der Kindergerichte und bereiten Sie einfach schnöde Nudeln mit Tomatensoße zu. Dann erhalten auch Sie mal ein unverfälschtes und ehrliches Feedback der härtesten Kritiker der Welt: Ihrer Kinder („Igitt, das schmeckt wie Hühnerkacka!“). Mehr Gleichberechtigung geht nicht.

Kizz-Kolumne: Darf ich den Elternabend schwänzen?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 1/2018‘.

Auf einer Rangliste schmerzhafter Angelegenheiten liegt der Elternabend für viele Eltern irgendwo zwischen Zahnwurzelbehandlungen und Darmspiegelungen ohne Betäubung. Bei Elternabenden sitzt man nicht nur auf viel zu kleinen Stühlen und harrt stundenlang in orthopädisch bedenklicher Haltung aus, bis die Bandscheibe leise vor sich hinwimmert. Zu diesem körperlichen Schmerz kommen noch geistige Qualen, wenn man sich anhören muss, wie andere Eltern absurde Themen in einer epischen Breite vortragen, dass die berüchtigten Marathonreden von Fidel Castro als kurze, pointierte Grußworte gelten können.

Die kleine Notfallration für den Elternabend
Die kleine Notfallration für den Elternabend

Somit mussten Sie auf Elternabenden sicherlich auch schon einmal Fluchtreflexe unterdrücken. Spätestens wenn gefragt wird: „Gibt es sonst noch Fragen?“ Womöglich haben Sie sogar mal mit dem Gedanken gespielt, gar nicht erst zu erscheinen. Dazu sollten Sie aber eine gute Entschuldigung parat haben, die Ihr Fernbleiben rechtfertigt. („Unser Goldfisch leidet an einer schweren Angina und braucht stündlich neue Quarkwickel.“)

Aber selbst wenn Sie finden, Elternabende seien so grauenhaft wie ein Blockflötenvortrag Ihres Kindes, bedenken Sie folgendes: Die Teilnahme am Elternabend ist immer auch eine Wertschätzung der Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher. Auf dem Elternabend können Sie sich mit ihnen austauschen und sie unterstützen. Außerdem gilt: Elternabend ist, was du draus machst. Also bringen Sie sich ein und gestalten Sie den Elternabend mit. Zum Beispiel, indem Sie eine Thermoskanne mit Gin Tonic herumgehen lassen. Dann wird jeder Elternabend lustig.

Kizz-Kolumne: Sollen Kinder Haustiere haben?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 6/2017‘.

„Zu Weihnachten wünsche ich mir einen Hund!“ Ein Satz, den jedes Kind mindestens einmal bis zu seinem 5. Lebensjahr äußert, so ist es im genetischen Code des Menschen festgelegt. (Lediglich die Art des gewünschten Tieres variiert: von Rennmaus über Frettchen bis zu Flugsaurier.) Es gibt gute Gründe,den kindlichen Tier-Wunsch zu erfüllen. So lernen Kinder, Verantwortung zu übernehmen, sich um ein Lebewesen zu kümmern und mit Verlusten umzugehen, wenn sich zum Beispiel der Hase durch einen beherzten Biss ins Stromkabel ins Jenseits befördert.

Jedes Kind möchte gerne ein Haustier. Oder ein E.T.
Jedes Kind möchte gerne ein Haustier. Oder ein E.T.

Aber es gibt auch viele Argumente die gegen ein Haustier sprechen. Das Interesse der Kinder an so einem Tier erlahmt schnell, wenn sie regelmäßig Gassi gehen, Katzenstreu austauschen oder Hamsterkäfige säubern müssen. Dazu kommen hohe Kosten für Futter, Steuern, Versicherungen oder Wurmkuren. Außerdem müssen Sie ständig für Nachschub sorgen, wenn Meerschweinchen, Katze oder Goldfisch beim ‚Survival of the Fittest‘ durchgefallen sind.

Trotzdem kann es wichtig sein, Ihre Kinder frühzeitig an den Umgang mit Haustieren zu gewöhnen. Sonst ergeht es Ihnen wie den Eltern meines Schulfreundes Manuel. Der durfte als Kind nie ein Tier haben und hat sich mit 18 eine Vogelspinne namens Thekla gekauft. Da er es an der notwendigen Sorgfalt beim Verschließen des Terrariums vermissen ließ, hat es sich Thekla mehr als einmal im Bett der Eltern gemütlich gemacht.

Wenn Sie vermeiden wollen, dass Ihre Kinder später die Schlagzeile „Riesen-Anakonda im Rhein gesichtet“ verursachen, sollten Sie über die Anschaffung eines Haustieres nachdenken. Sie können ja klein anfangen. Mit einem Tamagotchi. Oder einem Stein.

Kizz-Kolumne: Müssen Kinder immer essen?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 5/2017‘.

Süßigkeiten. Oder Drogen.

Süßigkeiten. Oder Drogen.

Als Eltern kennen Sie sicherlich das weitverbreitete Phänomen, dass Kinder andauernd essen wollen. Also, natürlich nicht zu den Mahlzeiten und insbesondere nicht, wenn es Spinat gibt. Oder irgendein anderes grünes Gemüse. Aber zu jeder anderen Gelegenheit verlangen sie nach Eis, Keksen, Brezeln oder anderen Sachen, die laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu den Antichristen unter den Lebensmitteln gehören.

In Zeiten, in denen Zucker als schädlicher als Crystal Meth gilt, wollen wir als verantwortliche Eltern diesem kindlichen Verlangen nach Süßigkeiten selbstverständlich nicht immerzu nachgeben. Wenn Kinder nach Essen verlangen, haben Sie oftmals auch gar keinen Hunger. Das können Sie sehr schnell testen, indem Sie ihnen eine Möhre anbieten. Diese akzeptieren Kinder allenfalls nur zur Abwendung eines unmittelbar bevorstehenden Hungertodes.

Aber wir Eltern essen ja ebenfalls häufig nicht, um ein Hungergefühl zu stillen, sondern in Zuständen des seelischen Ungleichgewichts wie Stress, Kummer oder schlechte Laune. Dabei haben wir dann kein Verlangen nach Brokkoli, sondern nach Kohlenhydrat- und Fetthaltigem, das direkt das neuronale Belohnungszentrum anspricht, wie es ansonsten allenfalls ein multipler Orgasmus vermag.

Fragen Sie sich das nächste Mal, wenn Sie gefrustet nach der Schokolade greifen, ob Sie Ihren Kindern in der gleichen Situation etwas Süßes erlauben würden. Falls ja, können Sie sich mit gutem Gewissen die Tafel reinpfeifen. Falls nein, können Sie die Schoki selbstverständlich trotzdem essen. Aber Sie sollten sich dabei nicht von Ihren Kindern erwischen lassen.

Kizz-Kolumne: Muss ich die Bilder meiner Kinder loben?

In der Zeitschrift ‚Kizz. Das Elternmagazin für die Kitazeit‘ darf ich unter der Rubrik ‚Das sagt Papa‘ regelmäßig meinen Senf zu Themen geben, von denen ich auch nicht mehr Ahnung habe als andere Eltern. Pädagogisch wertvoll wie ein kleines Steak. Ein sehr kleines. Eines, das man nicht essen möchte. Der folgende Beitrag erschien in Ausgabe ‚KIZZ – 4/2017‘.

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Malen gilt als sehr wertvoll für die kindliche Entwicklung: Es schult Phantasie, Kreativität und Motorik. Als verantwortungsvolle Eltern lassen Sie Ihre Kinder daher sicherlich frühzeitig mit Stift und Pinsel hantieren. Von da an nimmt das Unglück jedoch seinen Lauf. Denn irgendwann steht das Kind stolz mit einem gekritzelten Bild vor Ihnen und fragt, wie es Ihnen gefällt.

Unbekanntes Bild aus der Fenster-Periode Picassos

Unbekanntes Bild aus der Fenster-Periode Picassos

Leider verfügen die meisten Kinder nicht über das Talent eines Vincent van Goghs oder Max Liebermanns. Allenfalls kann das Gekrakel mit viel elterlichem Wohlwollen als abstrakter Expressionismus interpretiert werden.

Somit stehen Sie vor einem Dilemma: Sollen Sie dem Kind eine ehrliche Antwort geben und seine zarte Seele verletzen? Oder sorgen Sie durch ein gelogenes Lob dafür, dass Ihr Kind später zu keiner realistischen Selbsteinschätzung in der Lage sein wird und sich zu einem selbstverliebten Narzissten entwickelt?

Eine Lösung bieten die Formulierungen, die in Arbeitszeugnissen verwendet werden. Betrachten Sie also das Bild eingängig und sagen Sie dann: „Mensch, du hast dir aber Mühe gegeben.“ oder „Du hast ja fast immer innerhalb der Linien gemalt!“ oder „Das sieht ja beinahe aus wie ein Mensch.“

Oder Sie malen selbst ein Bild und fragen das Kind nach seiner Einschätzung. Sie werden sehen, dass es keine Scheu haben wird, ein vernichtendes Urteil zu fällen. „Du kannst das nicht“, wird noch das Freundlichste sein, das Sie zu hören bekommen. Anschließend werfen Sie die Malsachen weg und gehen mit dem Kind Ball spielen. Wenn Sie Glück haben, ist es darin talentiert und Sie können Ihr Kind mit gutem Gewissen loben.