Bretagne 2015 – 10. Tag: Von Jedi-Nilpferden, Rippen und Postkartenschreiben

Wache aus dem Tiefschlaf auf, weil mich jemand an der Schulter rüttelt. Es ist der Sohn. Er trägt Sportklamotten und will mit mir joggen. Anscheinend habe ich ihm das gestern versprochen. Behauptet er zumindest. Kann mich nicht daran erinnern oder habe es verdrängt. Ganz tief ins Unterbewusstsein. Komme aber nicht mehr aus der Nummer raus, denn der Sohn insistiert, dass wir zusammen laufen.

Esquibien. Ein Tag, wie zum Laufen gemacht. Oder zum Schlafen.

Esquibien. Ein Tag, wie zum Laufen gemacht. Oder zum Schlafen.

Ziehe mich also schnell an und langsam traben wir, Vater und Sohn, gemeinsam los. Eigentlich macht es mich auch ein wenig stolz, dass der Sohn meinem Hobby nacheifert und möchte, dass ich ihn in die Geheimnisse des Laufens einweihe. Gewissermaßen wie ein Jedi, der seine Weisheiten an seinen jungen Padawan weitergibt.

Gut, so wie wir nebeneinander herlaufen, ist vielleicht das Bild eines jungen überschwänglichen Zickleins und eines gemütlichen Nilpferd-Bullen etwas zutreffender. Das Jedi-Nilpferd und das Padawan-Zicklein. Könnte eine super Story werden. Auch für Hollywood. Weiterlesen

Bretagne 2015 – 5. Tag: Von Brioches, Altglas-Philosophie und gefüllten Blasen

Wache morgens mit einem leichten Kratzen im Hals auf. Schlucke ein, zwei Mal und ja, es ist eindeutig ein Hauch von Schmerz zu spüren. Hoffentlich ist keine tödliche Männergrippe im Anmarsch und rafft mich dahin wie ein siechendes Tier. Die Freundin teilt meine Befürchtungen allerdings nicht ganz und sieht das Ganze mit wenig Empathie und dafür umso mehr Pragmatismus. Sie findet es tröstlich, dass die Nähe zum Meer wenigstens eine günstige Seebestattung ermögliche.

Verzichte sicherheitshalber auf das heutige Joggen, um dem geschwächten Leib nicht zu viel zuzumuten. Der Bonner Freund drückt ein paar halbherzige Worte des Bedauerns aus, scheint aber nicht besonders unglücklich zu sein.

Esquibien. Morgenromantik.

Esquibien. Morgenromantik.

Absolviere statt des Laufs mit dem Rad die Berg-Tour zum Bäcker. Warum das für meinen Körper besser sein soll als das Laufen, weiß ich auch nicht. Aber am fünften Urlaubstag sollte man auch nicht mehr allzu viel logisches Denken erwarten. Zumindest nicht von mir. Wobei die Erwartungen diesbezüglich auch im normalen Arbeitsalltag bei mir nicht zu groß sein sollten.

###
Weiterlesen