Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!
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Den heutigen Beitrag zum musikalischen Adventskalender bestreitet Thomas aka BabyDoc vom Blogger-Kollektiv ‚Ich bin dein Vater‘, wo es regelmäßig Berichte über die täglichen Glücks-, Hass- und Stressmomente des Vaterseins gibt. Die Freunde, Kollegen und Weggefährten Thomas, Janni, nochmal Thomas und David arbeiten zusammen, bloggen zusammen, hängen zusammen ab und machen wer weiß was noch gemeinsam. Sie sind quasi die Kommune 1 unter den Familienblogs.
Die Hintergrundgeschichte zum heutigen Lied ist besonders spektakulär, denn wohl keiner der anderen Gastautorinnen und Gastautoren kann von sich behaupten, mit dem Interpreten ihres Songs schon einmal persönlich gesprochen zu haben.
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Bei ‘Ich bin dein Vater’ geht’s auf hohe See (oder so ähnlich)
Ich liebe Weihnachtslieder. Sie sind so voller Glocken und Feierlichkeit und versprühen den Charme von etwas Großem, Schönem, Gutem – wenn sie denn gut sind. Darum habe ich ja auch meine Spotify Maybe this Christmas Playlist das ganze Jahr über im Anschlag, um diese Perlen der Anmut zu sammeln. Darunter sind dann immer mal Songs, die ich höchst weihnachtlich finde, die aber keine Weihnachtslieder sind. Manchmal sind es sogar eher Songs über die Zeugung – wie dieser hier. Vielleicht. So genau weiß ich das gar nicht und will es auch gar nicht wissen. Hier gibt es keine Glocken, nichts vom Boy Child und kein Wort von Last oder Christmas. Für mich sind Weihnachtslieder Songs, die mich andächtig stimmen. „The Ship Song“ ist ein solcher Song.
Ich erinnere mich daran, wie ich 1990 kurz vor der Veröffentlichung seines Albums „The Good Son“, Nick Cave in London treffen sollte. Ich war für das Radio unterwegs, hatte ein teueres Aufnahmegerät dabei, saß in diesem Londoner Hotel an einem grauen Nachmittag und wartete auf den Maestro.
Als er kam, bestellte er sich erst mal ein Sandwich und ich hasste diesen intellektuellen Spinner für diese Ignoranz. Warum kaue ich vor einem Mikro rum, wenn der Typ, der mir gegenüber sitzt, vom Radio ist? Die Stimmung war also recht gereizt und unser Gespräch verlief auch eher schleppend. Als ich dann zurück auf dem Weg zum Flughafen war, packte mich dann beim nochmaligen Abhören der Cassette (ja, war damals so, eine Cassette) dieser Song in allen Fasern. Wie können solch grobe Typen eigentlich so wunderschöne, sensible Songs schreiben? Das fragte ich mich damals und ich frage mich das noch heute.
Den Song liebe ich – so sehr, dass ich ihn nur zu besonderen Anlässen höre. Ich will ihn nicht verbrauchen. Aber zum ersten Advent steht er auf Hot Rotation in meiner X-Mas Playlist. Ich freue mich schon jetzt drauf – „We make a little history, Baby. Every time you come around“.
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Vielen Dank, lieber Thomas, für diesen tollen Song und die tolle Geschichte dazu. Ich hoffe nur, dass Nick Cave nicht nach eurem Gespräch folgenden Ausspruch getätigt hat: “People think I’m a miserable sod but it’s only because I get asked such bloody miserable questions.”
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Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)