Der juristische Beistand des Familienbetriebs hat mir angeraten, vor den folgenden Artikel einen Hinweis einzufügen, um zu verhindern, dass die Kinder ihrer Schule verwiesen werden:
„Meine Tochter und mein Sohn gehen auf die beste Schule Berlins, wenn nicht gar Deutschlands, wo sie von den kompetentesten und fähigsten Lehrerinnen und Lehrern nach den modernsten bekannten pädagogischen Methoden unterrichtet werden. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sind alle reizend und liebenswert, was nicht verwundert, da sie ausnahmslos von engagierten, reflektierten und sympathischen Eltern großgezogen werden. Die Elternabende, die ich besuchen durfte, waren für mich durchweg ein Quell der Inspiration, des intellektuellen Austauschs sowie des Kurzweils. Ich könnte mir keine bessere Schule für meine Kinder wünschen.
Daher möchte ich betonen, dass der nachfolgende Artikel kein Abbild der Realität darstellt, sondern Ausdruck meines gestörten Verhältnisses zur Wahrheit sowie meiner pinnocchioesken Phantasie und meiner narzisstischen Geltungssucht ist. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“
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„Nichts ist so erlabend, wie ein Elternabend“
Diese Zeilen eines Reinhard Mey-Lieds wandern mir durch den Kopf, während ich mit dem Rad zur Schule der Kinder fahre. Wahrscheinlich gibt es nur wenige Eltern, die dieser Aussage zustimmen würden – zumindest ohne Einnahme bewusstseinserweiternder Rauschmittel beziehungsweise hochprozentiger Alkoholika. Erklärbar ist das Zustandekommen dieser Zeilen eigentlich nur, wenn der gute Herr Mey nie einen Elternabend besucht hat – was eher unwahrscheinlich ist, da er drei Kinder hat. Oder er hat selbst halluzinogene Pilze genascht, die ihn zu diesem Text inspirierten. [Anmerkung der Redaktion: Auf Anraten des juristischen Beistands stelle ich klar, dass ich keine Kenntnis davon besitze, dass der Liedermacher Reinhard Mey Drogen oder irgendwelche Halluzinogene konsumiert, um Einfälle für seine Liedtexte zu bekommen.] Weiterlesen
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)