Corona-Föhrien 2020 – Anreise: Von verschwitzten Rucksack-Trägern, Masken im Zug, essenden Löwenrudeln und den Vorzügen einer guten Ferien-Unterkunft

Der (fast) alljährliche Urlaubsblog. Diesmal nicht live, aber dafür in Farbe und HD. Zur besseren zeitlichen Orientierung sei erwähnt, dass der Urlaub Ende Juni / Anfang Juli stattfand. Die kompletten Beiträge finden Sie hier.

Was reimt sich auf heiß? Schweiß!

7.45 Uhr. Wir sind unterwegs zum Bahnhof. Die anderen Familienmitglieder ziehen Koffer diverser Größe hinter sich her, ich bin für den großen Trekking-Rucksack zuständig, der mir seit über 20 Jahren treue Dienste leistet. Bei Trekking-Rucksack denken Sie jetzt möglicherweise, ich hätte als Student abenteuerliche Touren durch den Regenwald unternommen, wäre durch das tibetanische Hochland gereist und hätte die australischen Outbacks zu Fuß durchquert. Das entspricht aber nicht der Realität. Nicht im Geringsten. Schon mit Anfang 20 wusste ich eine behagliche Unterkunft und eine bequeme Schlafstätte zu schätzen. Mein Komfortmindestanspruch war mit Übernachtungen im Zelt und Waschgelegenheiten in einem klapprigen Holzverschlag nicht kompatibel. Das aufregendste Erlebnis, bei dem mich der Rucksack begleitete, war eine Übernachtung in einem 8-Bettzimmer eines schäbigen Student-Hostels in London. Ich schätze, dass sich in der Bettwäsche und den Matratzen mehr Lebewesen aufhielten als in der Insektenabteilung des Berliner Zoos.

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Mode- und frisurenverwirrter Student mit Reisegepäck

(Bei dem Bild fragen Sie sich bestimmt, wie ich in diesem Aufzug überhaupt eine Unterkunft bekommen habe, und ich kann Ihnen keine Antwort darauf geben.)

Den Rucksack hatte ich mir damals zugelegt, weil ich es praktisch fand, beim Reisen die Hände frei zu haben und keinen Koffer tragen zu müssen.. (Hat nicht immer geklappt. Siehe Bild.) Mit Mitte 40 und steigendem körperlichen Verschleiß sind die Pro-Argumente für ein tonnenschweres Gepäckstück, das du auf dem Rücken tragen musst, nicht mehr ganz so überzeugend. Für die frühe Uhrzeit ist es schon ziemlich warm und drückend. Schon nach 50 Metern Fußweg schwitze ich wie bei einem Workout in einer finnischen Dampfsauna. Innerhalb von Minuten überzieht ein dünner Schweißfilm mein Gesicht, Schweißperlen tropfen von meinen Schläfen und an meinem Rücken läuft der Schweiß die Wirbelsäule hinunter direkt in die Unterhose. (Eine Information, auf die Sie sicherlich gerne verzichtet hätten, und die Bilder in Ihrem Kopf hervorruft, die Sie noch lange verfolgen werden.)

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Bretagne 2015 – Vorbereitung: Von Mietwagen, Reiseproviant und Packerei

Heute Morgen steht die größte Aufgabe vor dem Urlaub bevor (abgesehen von dem Badehosenkauf, den ich gestern erfolgreich hinter mich gebracht habe): das Abholen des Mietwagens! Die Freundin und ich fahren beide nur sehr selten Auto. Und sehr ungern. Und besonders ungern in der Großstadt.

Für die Fahrt vom Autoverleih quer durch die Stadt zu unserer Wohnung ist die Freundin auserkoren. Sie ist nämlich die routinierter Fahrerin von uns beiden (Möglicherweise ist sie sogar die bessere Autofahrerin, aber das möchte ich hier nicht so leichtfertig schreiben, da es unter Umständen in Zukunft zu ungünstiger Gelegenheit gegen mich verwendet werden könnte.). Sie ist sozusagen von uns beiden die Einäugige und ich der Blinde. Eine etwas befremdliche Formulierung im Zusammenhang mit Autofahren, aber in unserem Fall recht zutreffend (Vielleicht sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit morgen besser die Autobahnen zwischen Berlin und Bonn und übermorgen zwischen Bonn und der Bretagne großräumig umfahren.).

Bei der Autovermietung sind die Formalitäten erfreulich schnell geregelt und ein älterer Mitarbeiter präsentiert uns stolz unseren fahrbaren Untersatz für die nächsten zweieinhalb Wochen: einen silbernen KIA-Kombi. Bitte fragen Sie mich nicht nach dem genauen Modell, der Hubraumgröße, der PS-Stärke oder anderem technischen Schnick-Schnack. So etwas kann ich mir nicht merken und es ist mir im Gegensatz zu 96,4 Prozent der Männer auch egal. Vermutlich ein Defekt auf meinem Y-Chromosom.

Würden Sie diesem Mann ein Auto leihen? Ich auch nicht.

Würden Sie diesem Mann ein Auto leihen? Ich auch nicht.

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Föhrien 2013 – Vorbereitung: Urlaubslektüre und Reiseproviant

Mit näherrückendem Anreisedatum laufen die Urlaubsvorbereitungen auf Hochtouren: Rücksäcke und Koffer von Staub, Spinnweben und bretonischem Sand des letzten Jahres befreit. Widerstehe beim Kauf einer neuen Digitalkamera dem Impuls, für 1.000 Euro eine Spiegelreflexkamera zu erwerben, deren Bedienung mich zwar überfordert hätte #technicalinfant, mit dessen riesigem Teleobjektiv ich aber mächtig Eindruck machen könnte #sizematters. Weiterlesen