Bretagne 2014 – 2. Tag: Ja, wo laufen sie denn?

Starte mit dem Bonner Freund mit einer morgendlichen Laufrunde in den Tag. Haben nämlich die Erfahrung gemacht, dass man seinen Urlaubsort und die umliegende Region durch nichts besser kennenlernt als durch Joggen. Dies trifft insbesondere auf zwei Orientierungslegastheniker wie uns zu und hat schon einige erlebnisreiche Ausflügen über Schlickwiesen, durch dichtes Gestrüpp und über Kuhweiden ermöglicht.

Laufschuhe. Noch guter Dinge.

Laufschuhe. Noch guter Dinge.

Das regelmäßige Urlaubslaufen ist darüber hinaus auch aus diätischen Gründen notwendig, um der totalen Verfettung aufgrund opulenter Urlaubsmahlzeiten und leicht erhöhtem Alkoholkonsum entgegenzuwirken. Es wäre doch sehr unangenehm, am Strand von Greenpeace zurück ins Wasser gezogen zu werden, weil man sich zu sehr hat gehen lassen. Eine traumatisierende Erfahrung, die wir den Kindern gerne ersparen möchten. Weiterlesen

Bretagne 2014 – 1. Tag: Ein Tag am Meer

Wache morgens auf und bemerke, dass mir im Bett ungefähr fünfzehn Zentimeter Platz am äußersten Rand zur Verfügung stehen. Rekonstruiere, dass zuerst der Sohn und dann die Tochter uns einen Besuch abstatteten. Beide beschlossen einfach über Nacht zu bleiben. Aber im Urlaub will man das ja nicht so eng sehen. Zumindest nicht so eng, wie es im Bett war.

Stellen nach dem Aufstehen fest, dass wir vergessen haben, Kaffeefilter mitzubringen und es auch keine Reste von Vormietern gibt. Dies löst bei den Erwachsenen eine leichte bis mittelgroße Panik aus. Erkläre mich daher gemeinsam mit dem Bonner Freund selbstlos bereit, zum nächsten Supermarkt zu fahren, um den Mangel an Kaffeefiltern zu beseitigen und auch andere Einkäufe zu erledigen.

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Unseren ersten Halt legen wir aber bei der örtlichen Bäckerei ein, wo ich meine ‚French Challenge‘ für den Tag absolvieren will. Allerdings kommt mir der Bonner Freund zuvor und gibt sehr souverän die Bestellung auf. Kann erst einschreiten, als die Bäckersfrau nach den falschen Baguettes greift. Mache mich mit einem elaborierten: „Non! Un moment, Madame.“ Bemerkbar. Mit einem rhetorisch etwas unbeholfenen „Les!“ zeige ich auf die Weißbrotstangen unserer Wahl. Die Verkäuferin schaut den Bonner Freund mitfühlend an und bringt mit einem empathischen Lächeln ihre Bewunderung zum Ausdruck, dass er mit seinem offensichtlich minderbemittelten Freund in den Urlaub fährt. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 12. Tag: Das Ende naht!

Absolviere morgens den letzten Urlaubslauf und widerstehe dabei dem Impuls von den Schafherden mit einem lauten “Mäh!” Abschied zu nehmen #fastwiderstanden #kleinesmäh. Verzichte beim letzten Strandbesuch auf die Sonnencremé #tanningdaredevil und steige noch einmal würdelos ins Meer begleitet von aufmunternden Rufen des Sohns: „Ich bin schon drin! Ich schwimme schon!“ #immernochsaukalt. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 11. Tag: Von kleinen Lüftchen

Habe erneut morgens einen erkenntnisreichen Lauf und lerne dabei, dass das aufgrund der Ohrstöpsel und des vollaufgedrehten iPods von einem selbst als dezent empfundene Aufstoßen für den gerade überholenden Radfahrer anscheinend ein anderes Hörerlebnis darstellt und einem ein missbilligendes Kopfschütteln einbringt #sollteeinliedwerden #zumglückkeinföhrzchen #check. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 10. Tag: Der Kunde als König

Kehre auf dem Rückweg vom Bäcker im Café Steigleder ein und erfrage höflich, ob es möglich sei, schon zu der frühen Stunde ein Stück Friesentorte zu erwerben, was von der resoluten Konditorin mit einem barschen “WAS, Sie essen MORGENS schon Torte?” #aufschrei beantwortet wird. Meine schüchtern-devote Entgegnung, die Torte sei einfach so lecker, dass sie bereits zur Morgenstund‘ zum Föhrzehr #check geeignet sei, wird mit einem achselzuckenden “Na, das müssen Sie selbst wissen.” quittiert. Ernte nach einer fast 10-minütigen Anschneideprozedur der neuen Torte #malwiedergefangenimraumzeitkontinuum noch einen missbilligenden Blick, da ich es unföhrzeilicherweise #check2 wage, nicht passend zu bezahlen. Föhrlasse #check3 #iamonfire demütig und voller Dankbarkeit den Laden. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 9. Tag: Lotterleben

Werde beim morgendlichen Blick in den Trainingsplan mit Tränen in den Augen gewahr, dass heute ein lockerer (!) 10 km-Lauf zu absolvieren ist, was laut Trainingslehre helfen soll, die gestrige lange Strecke aus den Beinen zu laufen #wtf?. Nachdem sich diese Logik schon beim Notieren des Plans nicht wirklich erschlossen hatte, ergibt sie beim heutigen Lauf noch weniger Sinn. Spiele nach dem Training kurz vor der Dehydration stehend mit dem Gedanken, auf der Strandpromenade einem kleinen Jungen die Apfelschorle zu entreißen. Erblicke aber noch rechtzeitig aus dem Augenwinkel den dazugehörigen Vater #1,90m #120kg #tätowiertbiszurhalskrause und entscheide, dass sich das Durstgefühl doch noch im erträglichen Rahmen bewegt.

Wie kann man sich nur so gehen lassen?

Bemerke beim Blick in den Spiegel, dass allmählich ein der Urlaubsentspannung geschuldeter Verlotterungseffekt einsetzt:

  •  ob Shorts und T-Shirt farblich zusammenpassen, wird kaum noch Beachtung geschenkt #gehtehnurzumstrand #dakenntmichohnehinniemand,
  • der Kamm wird morgens nur noch widerwillig genutzt, und zwar weniger um eine irgendwie geartete Frisur zu gestalten, sondern lediglich um notdürftig einer schmerzhaften Verfilzung der Haare vorzubeugen #gehtehnurzumstrand #dakenntmichohnehinniemand
  • das überfällige Stutzen des Barts wird von Tag zu Tag weiter verschoben #gehtehnurzumstrand #dakenntmichohnehinniemand und
  • das Eincremen mit Sonnenmilch wird ebenfalls immer nachlässiger vorgenommen, was die Fortsetzung der jährlichen Tradition zur Folge hat, sich am Oberkörper einen einzigen Streifen Sonnenbrand einzuhandeln #tanningmoron, was wiederum am Strand beim Ausziehen des T-Shirts neugierige bis skeptische Blicke der anderen Strandbesucher hervorruft #zudummzumeincremen? #dakenntmichohnehinniemand.

Habe im Strandkorb die föhrtastische #check Idee, mich als Werbetexter auf Föhr niederzulassen. Genügend Bedarf ist augenscheinlich vorhanden und das Niveau scheint auch erreichbar. Der Unternemens-Claim steht auch schon: Insel-Werbung – Föhr Ihren Erfolg #check2.

Ausblick auf Morgen: Piratentage auf Föhr. Stark! #diekleinendingedesurlaubslebens

Föhrien 2013 – 8. Tag: Würdelos auf Föhr

Jogge beim heutigen Lauf schon morgens um 8.30 Uhr am FKK-Strand vorbei, in der Hoffnung der gemeine Nudist wärmt zur Morgenstund‘ seine primären und sekundären Geschlechstsmerkmale noch im wärmenden Bettchen. Werde jedoch eines Besseren belehrt #damnit. Stattdessen erfreuen sich ein paar FKK-Anhänger schon zu früher Stunde an der freien Natur, wobei die körperlichen Ausmaße der meisten Nackedeis den Verdacht aufkommen lässt, es findet am Strand gerade ein Casting für ‘Free Willy 3′ statt – allerdings nicht für die Rolle des Jungen!
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Föhrien 2013 – 7. Tag: Sonnen-Delirium im Strandkorb

Heutige Temperaturen erstmals passend zu dem von einer anscheinend etwas überambitionierten Stadtmarketing-Agentur ausgewählten Insel-Claim ‚Friesische Karibik‘ #fast30grad. Schwitze entsprechend am Strand und fühle mich aufgrund des einsetzenden dehydrationsbedingten Deliriums wie das sich im Sand wälzende Davidoff-Cool-Water-for-men-Model #zulangedirektersonneneinstrahlungausgesetzt. Werde dann in einem kurzen klaren Moment auf den harten Boden der Realität zurückgeholt und realisiere, in den letzten 37 Jahren versäumt zu haben, ungefähr 870.000 Sit-ups zu machen #morgendamitanfangen #bestimmt. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 5. Tag: Als Flitzer am FKK-Strand

Verlasse frühmorgens für die nächste Laufeinheit die Ferienwohnung und trabe ohne großes Ziel und auch ohne Sinn und Verstand über das kleine Eiland. Gewinne dabei viele neue Erkenntnisse #trialanderror, auf die ich eigentlich gerne auch verzichtet hätte:
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Föhrien 2013 – 4. Tag: Schach-Betrachtung

Die morgendliche Bäcker-Schlange erstreckt sich diesmal nur knapp bis zur Ladentür. Erst nachdem der Sohn und ich föhrtig #check sind, reicht sie wieder weit bis auf die Straße –bedingt durch eine gewisse Entscheidungsfindungsstörung bei der Auswahl der Backwaren unsererseits #zuvielauswahl #informationsüberfluss. Weiterlesen