Beobachtungen aus dem Krankenhaus (Tag 1): Ein kaputtes Herz muss man reparieren (1/3)

Dass ich dieses Jahr so gut wie gar nichts gebloggt habe, ist ja kein Zustand. Kein Urlaubsblog, kein Gespräch mit dem Tod, kein Garnichts. Daher kurz vor Schluss ein retrospektiver Krankenhaus-Blog. Quasi wie Urlaub, nur ohne Urlaub.


Montagmorgen, 4.30 Uhr. Aus dem Radiowecker plärrt laute Musik. Der Radio-DJ findet, Montag halb fünf sei der richtige Zeitpunkt, um Techno zu spielen. Ich dagegen finde, es ist nie der richtige Zeitpunkt, um Techno zu spielen. Vielleicht ist es auch gar kein Techno, sondern Electro. Oder Acid House. Oder irgendetwas anderes, das du nur ertragen kannst, wenn du dir eine Monatsration Ecstasy auf einmal einwirfst. Ich bin da kein Experte. Schon gar nicht um diese Uhrzeit.

So früh geweckt zu werden, ist nie schön, bei uns ist der Grund besonders unschön. Wir fahren heute in eine niedersächsische Uni-Stadt, wo meine Frau sich morgen einer Herzoperation unterziehen muss. Sie hat einen angeborenen Herzfehler, der in ihrer Kindheit schon zweimal operiert wurde. Jetzt muss sie erneut unters Messer und eine neue Herzklappe bekommt sie obendrein dazu. Das sind nur so mittelschöne Aussichten. Falls Sie also denken, Sie haben einen beschissenen Montag: Es geht noch beschissener.

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